DKG: Klimaanlagen in Kliniken und Pflegeheimen Mangelware

Berlin – Krankenhäuser und Pflegeheime sind nach Einschätzung der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG) nicht gut genug auf Hitze vorbereitet.
„Die meisten Kliniken verfügen nicht über Klimaanlagen oder ähnlich wirksame Kühlsysteme“, sagte DKG-Vize-Chefin Henriette Neumeyer dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND). Grund sei ein jahrzehntelanger Investitionsstau. „Das belastet sowohl die Patientinnen und Patienten als auch die Beschäftigten.“
Neumeyer betonte, die meisten Kliniken müssten die Hitze heute mit einfachen und wenig wirksamen Mitteln wie Verschattung und Ventilatoren lindern. Die Krankenhausgesellschaft fordert ein mehrjähriges Investitionsprogramm von 31 Milliarden Euro für den klimagerechten Umbau von Krankenhäusern.
Auch die Deutsche Stiftung Patientenschutz zeigt sich unzufrieden. „Weiterhin nehmen Bund und Länder den Hitzeschutz in den 1.600 Kliniken und 12.000 Pflegeheimen nicht ernst“, sagte Vorstand Eugen Brysch. Die verabschiedeten oder vorbereiteten Hitzeschutzpläne endeten dort, wo die Patientensicherheit Geld koste.
„Wenn wir weitermachen wie bisher, erleben wir die Klimakatastrophe in vollem Ausmaß und parallel dazu eine Gesundheitskatastrophe“, sagte Christine Vogler, Präsidentin des Deutschen Pflegerats.
Sie dringt auf „klare Strukturen, eine ausreichende Finanzierung, personelle Ressourcen und eine Einbindung der Pflege in alle relevanten Netzwerke, auch im Katastrophenschutz“. Der Deutsche Pflegerat fordert, dass Bund, Länder sowie Kranken- und Pflegekassen den Hitzeschutz als verbindliche Aufgabe festschreiben.
Nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes (DWD) ist in dieser Woche mit einer anhaltend starken Wärmebelastung zu rechnen. Am Mittwoch und Donnerstag könnten weit über 30 Grad erreicht werden. Ab Samstag sollen die Temperaturen wieder leicht sinken, es bleibt aber voraussichtlich warm bei um die 30 Grad.
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