Ausland

Dreistelliger Millionenbetrag für UN-Hilfe in Äthiopien

  • Mittwoch, 17. April 2024
/picture alliance, AP, Tesfalem Girmay Assefa
/picture alliance, AP, Tesfalem Girmay Assefa

Genf – Die Hungerkrise in Afrika betrifft nicht nur den Sudan, sondern auch das Nachbarland Äthiopien. Die Vereinten Nationen wollen dort in diesem Jahr 15,5 Millionen Menschen unterstützen, aber es fehlt an Geld.

Bei einer Geberkonferenz kamen in Genf rund 610 Millionen Dollar zusammen, wie das UN-Nothilfebüro OCHA gestern Abend berichtete. Die UN haben für die Unterstützung insgesamt 3,24 Milliarden Dollar (rund drei Millarden Euro) vorgesehen. Bis zur Konferenz waren aber nicht einmal fünf Prozent der Summe zusammen gekommen.

Äthiopien durchleidet neben Konflikten, die immer wieder Menschen vertreiben, auch Dürren und Über­schwemmungen. Rund 4,5 Millionen Menschen sind im Land auf der Flucht. In Teilen der Regionen Afar, Ahmara und Tigray sind laut UN viele Menschen deutlich unterernährt. Felder, Wasserversorgung, Kliniken und Schulen seien durch jahrelange Konflikte zerstört worden.

Der größte Betrag kam gestern aus den USA: rund 253 Millionen Dollar, gefolgt von Großbritannien. Deutsch­land, einer der größten staatlichen Geber für humanitäre Hilfe weltweit, stand dieses Mal nicht auf der Ge­berliste. Die Bundesregierung hatte erst vorgestern bei einer Geberkon­ferenz in Paris zusätzlich 244 Millionen Euro für den Sudan und seine Nachbarländer für dieses Jahr versprochen. Dort waren zwei Milliarden Euro an Hilfe zusammengekommen.

Die stellvertretende UN-Nothilfekoordinatorin Joyce Msuya bezeichnete die 610 Millionen Dollar als guten Anfang und äußerte Hoffnung auf mehr. Sie zitierte ein äthiopisches Sprichwort: „Wenn Spinnennetze vereint werden, können sie einen Löwen halten.“ Die Konferenz habe demonstriert, dass große Aufgaben gemeinsam gelöst werden könnten.

Der Außenminister Äthiopiens, Taye Atske Selassie, sagte, die Folgen des Klimawandels zu bewältigen, sei eine globale Verantwortung. Die Regierung versuche, mit Friedens- und Entwicklungsinitiativen die Nahrungsproduktion anzukurbeln, um das Land in Zukunft vor Hungerkrisen zu schützen.

dpa

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