Hilfsorganisation: Schon mehr als 20 Menschen in Äthiopien an Cholera gestorben

Nairobi – In Überschwemmungsgebieten in Äthiopien sind nach Angaben der Hilfsorganisation Save the Children mindestens 23 Menschen an Cholera gestorben.
In der Region Somali an der Grenze zu Somalia seien innerhalb von zwei Wochen insgesamt 772 Infektionsfälle bestätigt worden, erklärte Save the Children heute. Kinder unter fünf Jahren sind den Angaben zufolge besonders betroffen: Im stark betroffenen Bezirk Kelafo sind fast 80 Prozent der Erkrankten kleine Kinder.
Heftige Regenfälle, die auf das Wetterphänomen El Niño zurückgeführt werden, haben am gesamten Horn von Afrika schwere Überschwemmungen verursacht. Allein in Äthiopien kamen nach Angaben des UN-Büros für humanitäre Angelegenheiten (OCHA) mindestens 57 Menschen ums Leben, 600.000 mussten fliehen. 101 weitere Tote gab es in Somalia und 120 in Kenia.
In Äthiopien habe eine „tödliche Kombination“ aus einer Überflutung der Wasserversorgung, einem Mangel an Sanitäranlagen und beschädigten Wasseraufbereitungsanlagen zu dem Choleraausbruch geführt, erklärte Save the Children. In mindestens 91 Bezirken im ganzen Land seien schon Cholerafälle aufgetreten.
Die Hilfsorganisation befürchtet, dass der Ausbruch „außer Kontrolle geraten könnte“, wenn den betroffenen Gemeinden nicht schnell geholfen wird. Benötigt werden demnach vor allem sauberes Trinkwasser und Sanitäranlagen.
Cholera wird unter anderem durch verunreinigtes Trinkwasser übertragen und kann unbehandelt schnell zum Tod führen. Weltweit ist die Krankheit nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) seit 2021 wieder auf dem Vormarsch.
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