DRK befürchtet längere Wartelisten bei ambulanten Pflegediensten

Magdeburg – Das Deutsche Rote Kreuz in Sachsen-Anhalt warnt davor, dass Kostensteigerungen in Heimen zu längeren Wartelisten bei ambulanten Pflegediensten beitragen könnten. Die gestiegenen Energie- und Personalkosten in stationären Einrichtungen würden „zu drastischen Erhöhungen der Eigenbeiträge“ führen, sagte DRK-Landesgeschäftsführer Carlhans Uhle.
Dies könnte die Nachfrage bei ambulanten Pflegediensten erhöhen. Es sei zu befürchten, „dass die Wartelisten für die ambulanten Dienste im nächsten Jahr länger werden durch Personen, die eigentlich stationär gepflegt werden müssten.“
Uhle forderte eine Entlastung der Heimbewohner und ihrer Angehörigen beim Eigenanteil. „Wir dringen mit dieser Forderung aber bei der Bundesregierung beziehungsweise beim derzeitigen Bundesminister nicht durch“, sagte er.
Die Pflegeversicherung trägt nur einen Teil der Kosten fürs Pflegeheim. Für Heimbewohner fallen auch Aufwendungen für Unterkunft, Verpflegung und Investitionen an. Bei den Zuzahlungen im Heim gibt es große regionale Unterschiede.
Am teuersten waren Plätze nach einer Analyse des Verbands der Ersatzkassen zuletzt in Baden-Württemberg mit durchschnittlich 2.619 Euro im Monat. Am wenigsten kosteten sie in Sachsen-Anhalt mit 1.700 Euro.
Betreiber von Pflegeeinrichtungen und ambulante Pflegedienste gehen aufgrund der höheren Ausgaben für Energie und Personal von steigenden Kosten für Pflegebedürftige aus.
„Wir merken zunehmend, dass Kunden sich die Pflege teilweise nicht mehr leisten können und unter Umständen auf einzelne Dienstleistungen verzichten“, teilten die Malteser der Diözese Magdeburg mit.
„Aus zwei großen Körperpflegen pro Woche wird dann zum Beispiel nur noch eine. Das ist nicht gut für die pflegerische Versorgung der Patienten und bringt ambulante Pflegedienste in wirtschaftliche Not.“
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