Drogen: Keine Diamorphinprogramme für Häftlinge

Berlin – In deutschen Haftanstalten sind seit 2007 insgesamt 57 Menschen in Folge von Drogenkonsum ums Leben gekommen. Keine der Justizvollzugsanstalten der Länder stellt ein Originalstoffprogramm (Diamorphinprogramm) für Menschen in Haft bereit. Das geht aus der Antwort der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage der Grünen hervor.
Die Fraktion hatte nach dem „Zugang zu Substitutionsprogrammen für Menschen in Haft“ gefragt und dabei auch detailliert Auskunft zur Lage drogensüchtiger Strafgefangener in Deutschland verlangt.
Die Bundesregierung verweist in ihrer Antwort auf eine Anfang des Jahres in den deutschen Justizvollzugsanstalten gestartete bundesweite Datenerhebung zum Themenbereich „stoffgebundene Suchtproblematik“ hin. Dabei werden erstmals sowohl die Anzahl der suchtmittelabhängigen Inhaftierten, der Inhaftierten mit Suchtmittelmissbrauch und der substituierten Inhaftierten erhoben.
Ermittelt werden auch die Anzahl der medizinisch begleiteten Entgiftungen und die Entlassungen in eine stationäre oder ambulante Suchtentwöhnungsbehandlung. Koordiniert wird diese bundesweite Datenerhebung von der Senatsverwaltung für Justiz und Verbraucherschutz des Landes Berlin.
Die ersten Zahlen sollen im Dezember dieses Jahres vorliegen.
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