eArztbrief und eAU: Gematik zeigt, welche Systeme bereit sind
Berlin – Die Gematik zeigt ab sofort auf ihrer Internetpräsenz an, welche Primärsysteme in Arzt- und Zahnarztpraxen sowie Krankenhäusern bereits elektronische Arztbriefe (eArztbrief) und elektronische Arbeitsunfähigkeitsbescheinigungen (eAU) verarbeiten können.
Der sogenannte TI-Score KIM zeige anhand einer vierstufigen Skala an, welche Primärsysteme die Standards der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV), der Kassenzahnärztlichen Bundesvereinigung (KZBV) und der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG) erfüllen.
Mit der Online-Übersicht werde so erkennbar, inwieweit die Primärsysteme via KIM schon bereit für den eArztbrief oder die eAU sind. Anhand definierter Merkmale, wie etwa der Verfügbarkeit, dem Schulungsstatus sowie der Funktionsbestätigung durch KBV, KZBV beziehungsweise DKG, zeigt der TI-Score, wie weit die Primärsysteme bei der Übermittlung bereits sind.
Gerade im Kontext der eAU seien die im TI-Score aufgearbeiteten Daten eine wichtige Transparenzquelle, da die Nutzung der eAU ab dem 1. Juli 2022 für Ärztinnen und Ärzte verpflichtend ist.
Mittlerweile wurden laut TI-Dashboard der Gematik knapp 9,5 Millionen Arbeitsunfähigkeitsbescheinigungen digital gesendet. Für die Spezifikation und die Einführung der eAU sind die Bundemantelvertragspartner KBV und GKV-Spitzenverband zuständig.
Die Gematik hat nach eigenen Angaben in den vergangenen Wochen die Primärsystemehersteller kontaktiert, um Auskunft über Lage, Ausstattungsgrad und Einsatzbereitschaft von eArztbrief und eAU via KIM im jeweiligen Primärsystem abzufragen.
Der TI-Score veranschauliche nun die Ergebnisse dieser Befragung, wobei noch nicht alle Anbieter zum aktuellen Zeitpunkt Auskunft zu ihrem Status gegeben haben. Tatsächlich war der Rücklauf bisher gering.
So liegen beim eArztbrief erst von 17 Herstellern Antworten vor, 16 davon sind mit A bewertet, also voll funktionsfähig, einer muss noch ein Update aufspielen, um die Funktion anbieten zu können. Vor 62 weiteren Herstellern – darunter große Anbieter wie Medatixx oder Quincy – prangt hingegen ein graues Fragezeichen: Sie haben noch keine Angaben gemacht.
Bei der eAU sieht es nur geringfügig besser aus: Hier haben 23 Hersteller bereits ein A, einer ein C und 55 haben noch keine Angaben gemacht. Noch schlechter steht es um die Krankenhäuser: Beim eArztbrief kann erst ein Anbieter ein grünes A vorweisen, ein weiterer hat ein C. 15 Hersteller haben hingegen noch keine Angaben gemacht. Ähnlich ist es bei der eAU mit vier Anbietern in Grün und elf in Grau.
Deshalb rufe die Gematik nochmals alle Anbieter auf, die entsprechenden Informationen zur Verfügung zu stellen. Die Übersicht werde laufend – je nach Rückmeldung der Hersteller – aktualisiert und erweitert. „Die Anbieter sind also weiterhin aufgerufen, Informationen beziehungsweise entsprechende Aktualisierungen ihrer Systeme an die gematik zu senden“, schreibt die Gematik.
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