Notfalldatensatz auf elektronischer Gesundheitskarte wenig genutzt

Berlin – Wichtige persönliche Informationen etwa zu Allergien, Vorerkrankungen oder Unverträglichkeiten auf der elektronischen Gesundheitskarte (eGK) können im Notfall therapieentscheidende Hinweise geben. Aber viele Versicherte wissen offenbar nicht, dass Notfalldaten auf der Karte gespeichert werden können.
Insgesamt wurden laut der Gematik bis Ende September 2021 knapp 500.000 Notfalldatensätze von niedergelassenen Vertragsärzten angelegt. Die Organisation wirbt daher zusammen mit der Bundesärztekammer (BÄK), der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG) und weiteren Partnern für die Speicherung von Notfalldaten auf der Karte.
„In Rettungsstellen kommt es jeden Tag zu Situationen, in denen Patientinnen und Patienten aus unterschiedlichen Gründen nicht zur Anamnese beitragen können – zum Beispiel aufgrund von Schmerzen, demenziellen Erkrankungen, Drogenabusus oder Sprachbarrieren“, erläuterte BÄK-Präsident Klaus Reinhardt. Mit einem Notfalldatensatz auf der Gesundheitskarte wären Ärzte mit einem Blick unter anderem über mögliche Vorerkrankungen und Medikationen informiert.
Der Notfalldatensatz umfasst wichtige medizinische Informationen, auf die Ärzte, Psychotherapeuten sowie Apotheker zugreifen können, um einem Patienten im Notfall zu helfen. Zu diesen Informationen gehören Vorerkrankungen, die dauerhafte Einnahme von Medikamenten oder eine Unverträglichkeit gegen Arzneimittel, vorhandene Implantate oder eine Schwangerschaft.
Auch die Kontaktdaten behandelnder Ärzte und ein privater Notfallkontakt lassen sich hinterlegen. „Diese Notfalldaten würden wir uns bei jeder Patientenaufnahme wünschen“, sagte Gerald Gaß, Vorstandsvorsitzender der DKG.
Wer seine Notfalldaten auf der elektronischen Gesundheitskarte hinterlegen will, kann sich dazu an seinen Arzt oder seine Ärztin wenden. Sie speichern nach einem Aufklärungsgespräch die Informationen auf der Karte.
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