Ebola-Epidemie im Kongo nach nur vier Todesfällen für beendet erklärt

Brazzaville/Kinshasa – Die jüngste Ebola-Epidemie, die im Mai in einer abgelegenen Region im Kongo-Becken ausgebrochen war, konnte innerhalb weniger Wochen gestoppt werden. Es starben lediglich vier Personen gegenüber mehr als 11.000 Opfern in der letzten Ebola-Epidemie in Westafrika. Die Weltgesundheitsorganisation (
) lobt die rasche Reaktion der lokalen Behörden. Die Demokratische Republik Kongo ist nach früheren Epidemien gut auf das Ebola-Fieber vorbereitet.
Demokratischen Republik Kongo gut vorbereitet
Das Ebola-Virus ist nach einem Nebenarm des Kongo-Flusses im Norden der damaligen Republik Zaire benannt. Dort war es 1976 in einem kleinen Dorf zur ersten bekannten Ebola-Epidemie mit 151 Todesfällen gekommen. Seither sind im Land sieben weitere Epidemien aufgetreten. Die Regierung der heutigen Demokratischen Republik Kongo in Kinshasa und die Hilfsorganisationen waren deshalb vorbereitet, als Ende April Berichte von Todesfällen aus Lakati eintrafen, einer abgelegene Region im Norden des Landes in der Nähe der Grenze zur Zentralafrikanischen Republik.
Dort war ein 39-jähriger Mann, der zuvor Kontakt mit dem Kadaver eines Wildtieres gehabt haben soll, am 22. April mit Erbrechen und Blutungen aus Nase, Darm und Blase zusammengebrochen und noch auf dem Weg in die nächste Klinik gestorben. Wenige Tage später war auch der Motorradfahrer, der den Indexpatienten transportiert hatte, gestorben sowie eine weitere Kontaktperson erkrankt. Blutproben der drei Patienten und mehrerer Kontakte wurden an das Institut National de Recherche Biomédicale (INRB) nach Kinshasa geschickt, wo am 11. Mai zwei Proben positiv auf Ebola getestet wurden. Noch am gleichen Tag wurde das WHO-Büro für die Region Afrika informiert.
Schnelle Reaktion verhinderte weitere Ausbreitung
Bis zum 15. Mai wurden insgesamt 19 Verdachtsfälle gemeldet. Am Ende blieb es bei vier Todesfällen und vier weiteren Erkrankungen am Ebola-Fieber. Nach Einschätzung der WHO ist der Erfolg der schnellen Reaktion der Mediziner vor Ort und der lokalen Verwaltungen zu verdanken, die sofort eine Reihe von Kontaktpersonen identifiziert und täglich kontrolliert hatten, sodass die Epidemie sich nicht weiter ausbreiten konnte.
Anders als im Dezember 2013, als die erste Erkrankung im Südosten von Guinea ausbrach, waren die lokalen Kliniken auf die Situation vorbereitet. Die Bevölkerung hat anders als 2014 in Westafrika, wo die Patienten versteckt und die medizinischen Teams angegriffen wurden, aufgeschlossen auf die Gefahr reagiert. Die WHO hatte innerhalb von 24 Stunden nach Bekanntwerden der Epidemie ein „Incident Management System“ gebildet und mehr als 50 Experten in die Region geschickt. Die Ausbreitung wurde rasch gestoppt und die WHO konnte am 2. Juli nach Ablauf von zwei 21 Tage-Inkubationszeiten das Ende der Epidemie verkünden.
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