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Ein Schulpsychologe betreut in Hessen rechnerisch 6.670 Schüler

  • Montag, 12. August 2019
/highwaystarz, stockadobecom
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Wiesbaden/Frankfurt – Ein Schulpsychologe in Hessen ist rechnerisch für 6.670 Schüler zuständig. Das geht aus der Antwort auf eine Kleine Anfrage der Linken an den Landtag hervor. Laut Kultusministerium gibt es derzeit hessenweit 114 Vollzeitplanstellen für Schulpsy­cho­logie. Vor wenigen Jahren war das Betreuungsverhältnis noch schlechter: 2016 war laut Kultusministerium eine Schulpsychologenstelle für fast 18.000 Schüler zuständig.

Die Arbeit der Schulpsychologen soll in Zukunft neu organisiert werden: Sie sollen direkt an den Schulen in die Kollegien integriert werden – so steht es im Koalitionsvertrag der hessischen Regierungsparteien. Wie genau das aussehen soll, ist noch offen. Derzeit würden „verschiedene Modelle (...) entwickelt und bei Bedarf erprobt“, antwortete das Ministerium der Linken. Dies bedürfe „ausreichend Zeit“, konkrete Aussagen seien daher noch nicht möglich.

Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) hält die Zahl der Schulpsychologen für viel zu gering. Die Kollegen seien „heillos überfordert“, sagte der stellvertretende Landesvorsitzende Tony Schwarz. Es seien „einfach zu wenige“. Um den Bedarf zu decken, könnten es gut doppelt so viele sein. Sie müssten schließlich nicht nur Schüler helfen, sondern auch belastete Lehrer unterstützen.

Ob eine stärkere Integration der Schulpsychologen in die Kollegien die Situation ver­bess­ern könnte, will die GEW nicht beurteilen. Zuerst müsse ein Konzept vorliegen, sagte Schwarz. Rein zahlenmäßig dürfte das schwierig aber werden, gab er zu bedenken. In Hessen gibt es rund 2.000 Schulen, das sind 15 bis 20 Schulen pro Schulpsychologe.

dpa

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