Elektronisches Polleninformationsnetzwerk in Bayern kurz vor dem Start

München – Das elektronische Polleninformationsnetzwerk (ePIN) in Bayern steht kurz vor dem Start. Es soll aktuelle und genaue Echtzeitdaten zum Pollenflug in Bayern bereitstellen. „Ab dem Frühjahr kann jeder Bürger die aktuelle Pollenbelastung standort- und pollenspezifisch online über das Bayerische Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) abrufen. Aufgrund dieser aktuellen Messdaten durch ePIN können in Zukunft bessere Pollenflugvorhersagen für Bayern erstellt werden“, sagte Bayerns Gesundheitsministerin Melanie Huml (CSU) am vergangenen Wochenende.
Die erste von insgesamt acht elektronischen Pollenmessstationen im Rahmen von ePIN war im April 2018 in Garmisch-Partenkirchen in Betrieb gegangen. Weitere Pollenmonitore stehen in Viechtach, Marktheidenfeld, Altötting, Mindelheim und Hof. Alle laufen derzeit noch im Testbetrieb. Hinzukommen sollen noch Messstationen in München und in Feucht.
„Die immer noch weltweit überwiegend verwendete Messtechnik zur qualitativen und quantitativen Pollenanalyse durch manuelle Pollenfallen stammt aus dem Jahr 1952 und erfordert eine manuelle Auswertung mit dem Mikroskop. Daher liegen die Pollendaten den Wetterdiensten meist erst mehrere Tage nach der Messung vor“, informiert das LGL. Die derzeit abrufbaren Pollenflugvorhersagen verschiedener Anbieter im Internet spiegelten aber optisch eine höhere Aktualität vor. „Hiermit lassen sich vielfach gemachte Erfahrungen erklären, bei denen die Symptomatik der Betroffenen häufig nicht mit den Angaben oder Vorhersagen der Wetterdienste zum Pollenflug in Einklang zu bringen ist“, so das LGL.
Mit den neuen elektronischen Pollenmonitoren, die bei ePIN zum Einsatz kommen, ist laut dem Amt eine automatisierte Pollenzählung und -charakterisierung möglich. Damit stünden Daten zum aktuellen Pollenflug alle drei Stunden aktuell zur Verfügung.
„Von allen allergischen Erkrankungen stellen durch Pollen verursachte Allergien den größten Anteil dar, in Bayern sind mittlerweile bis zu 30 Prozent der Bevölkerung betroffen“, informiert das LGL.
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