Ausland

Eli Lilly unterbricht Erprobung von Antikörpertherapie

  • Mittwoch, 14. Oktober 2020
/picture alliance, ASSOCIATED PRESS, David Morrison
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Washington – Der US-Pharmakonzern Eli Lilly hat die Erprobung einer Antikörpertherapie zur Behandlung von COVID-19-Erkrankungen pausiert. Damit sei das Unternehmen der Empfehlung einer unabhängigen Expertengruppe ge­folgt, die unter anderem die Patien­tensicherheit während klinischen Studien überwacht, wie ein Sprecher gestern mitteilte.

Zu den Gründen für die Vorsichtsmaßnahme machte er keine Angaben. Die Erprobung der Antikörpertherapie wird vom Nationalen Institut für Allergien und Infektionskrankheiten gefördert.

Die dritte Phase der klinischen Tests mit dem Activ-3 genannten Mittel hatte im August an mehr als 50 Orten in den USA, in Dänemark und Singapur begonnen. Bei den klini­schen Tests wird COVID-19-Patienten ein Cocktail aus synthetischen Antikörpern ge­spritzt.

Diese experimentelle Behandlungsmethode hat durch die Coronainfektion von US-Präsi­dent Donald Trump weltweit Bekanntheit erlangt: Trump war mit einem Antikörper-Cock­tail des US-Pharmakonzerns Regeneron behandelt worden – und erklärte anschließend, er sei durch das Mittel „geheilt“ worden.

Sowohl Eli Lilly als auch Regeneron hatten vergangene Woche bei der US-Arzneimittel­behörde FDA eine Sondergenehmigung für einen Einsatz ihrer Antikörper-Mittel bean­tragt.

Weltweit ist bei der Entwicklung von Impfstoffen und Medikamenten gegen das Virus Sars-CoV-2 ein regelrechter Wettlauf ausgebrochen. Dabei gibt es immer wieder auch Rückschläge.

Vorgestern hatte der Pharmakonzern Johnson & Johnson bekannt gegeben, dass er seine Impfstoffstudie wegen einer ungeklärten Erkrankung eines Probanden vorübergehend unterbrochen habe.

afp/dpa

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