Eli Lilly unterbricht Erprobung von Antikörpertherapie

Washington – Der US-Pharmakonzern Eli Lilly hat die Erprobung einer Antikörpertherapie zur Behandlung von COVID-19-Erkrankungen pausiert. Damit sei das Unternehmen der Empfehlung einer unabhängigen Expertengruppe gefolgt, die unter anderem die Patientensicherheit während klinischen Studien überwacht, wie ein Sprecher gestern mitteilte.
Zu den Gründen für die Vorsichtsmaßnahme machte er keine Angaben. Die Erprobung der Antikörpertherapie wird vom Nationalen Institut für Allergien und Infektionskrankheiten gefördert.
Die dritte Phase der klinischen Tests mit dem Activ-3 genannten Mittel hatte im August an mehr als 50 Orten in den USA, in Dänemark und Singapur begonnen. Bei den klinischen Tests wird COVID-19-Patienten ein Cocktail aus synthetischen Antikörpern gespritzt.
Diese experimentelle Behandlungsmethode hat durch die Coronainfektion von US-Präsident Donald Trump weltweit Bekanntheit erlangt: Trump war mit einem Antikörper-Cocktail des US-Pharmakonzerns Regeneron behandelt worden – und erklärte anschließend, er sei durch das Mittel „geheilt“ worden.
Sowohl Eli Lilly als auch Regeneron hatten vergangene Woche bei der US-Arzneimittelbehörde FDA eine Sondergenehmigung für einen Einsatz ihrer Antikörper-Mittel beantragt.
Weltweit ist bei der Entwicklung von Impfstoffen und Medikamenten gegen das Virus Sars-CoV-2 ein regelrechter Wettlauf ausgebrochen. Dabei gibt es immer wieder auch Rückschläge.
Vorgestern hatte der Pharmakonzern Johnson & Johnson bekannt gegeben, dass er seine Impfstoffstudie wegen einer ungeklärten Erkrankung eines Probanden vorübergehend unterbrochen habe.
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