Emissionshandel nützt auch der Gesundheit

Hamburg – Das EU-Emissionshandelssystem senkt nicht nur die klimaschädlichen CO2-Werte, sondern führt einer Untersuchung der Universität Hamburg (DOI: 10.1073/pnas.2319908121) in den Proceedings of the National Academy of Sciences (PNAS) zufolge auch zu erheblichen Gesundheitsvorteilen.
So stellte ein Forschungsteam vom Exzellenzcluster „Climate, Climatic Change, and Society“ (CLICCS) der Universität Hamburg eine deutliche Reduktion gefährlicher Luftschadstoffe wie Schwefeldioxid, Feinstaub und Stickoxide fest, wie die Hochschule mitteilte.
Es berechnete dabei, wie sich die Mengen von Luftschadstoffen in der EU von Beginn des Emissionshandels 2005 bis 2021 in regulierten Sektoren wie etwa dem Stromsektor im Vergleich zu unregulierten Sektoren entwickelt haben. Das Ergebnis der Analyse: Schwefeldioxid minus 15 Millionen Tonnen, Stickoxide minus fünf Millionen Tonnen und Feinstaub minus eine Million Tonnen.
Nach Einschätzung der Forscher haben neben dem Emissionshandel wohl auch verschärfte europäische Emissionsstandards für Luftschadstoffe zu den Rückgängen beigetragen.
Doch selbst wenn diese Effekte in vollem möglichem Umfang von der Schätzung abgezogen würden, ergäben sich immer noch vermiedene Gesundheitsschäden in Höhe von mehr als hundert Milliarden Euro. Die Wissenschaftler errechneten die Summe nach eigenen Angaben auf Basis offizieller Kostensätze des Umweltbundesamts.
„Europäischer Klimaschutz reduziert CO2 und vermeidet dadurch Klimaschäden, besonders für zukünftige Generationen und auch außerhalb Europas“, sagte der Nachhaltigkeitsökonom und Professor für Volkswirtschaftslehre, Moritz Drupp.
Aber gleichzeitig bringe der Emissionshandel substanzielle Vorteile für die Gesundheit. „Dies kann ein wichtiger motivierender Faktor für die Unterstützung von Klimapolitik sein.“
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