Ärzteschaft

Empfehlungen zur Versorgung von Kindern und Jugendlichen mit COVID-19 aktualisiert

  • Freitag, 25. Februar 2022
/sdecoret, stock.adobe.com
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Berlin – Seit Februar 2022 steht eine aktualisierte Stellungnahme zum Management von Kindern und Jugendlichen mit COVID-19 zur Verfügung. Das von verschiedenen Fachgesellschaften der Kinder- und Jugendmedizin getragene Papier fokussiert zum einen auf die Versorgung der akuten SARS-CoV-2-In­fektion und zum anderen auf das Management des schweren inflammatorischen Krankheitsbilds PIMS.

Den bisherigen Erkenntnissen zufolge verläuft COVID-19 bei Kindern und Jugendlichen eher mild und ist selbst limitierend, so die Autoren. Eine Anzahl asymptomatischer SARS-CoV-2-Infektionen kommen hinzu. Junge Patienten mit Risikofaktoren können schwerer erkranken.

Die Empfehlungen in der Stellungnahme reichen von der Behandlung der frühen Phase einer SARS-CoV-2-Infektion nicht geimpfter Kinder und Jugendlichen oder Risikopatienten mit potenziell schlechtem An­sprechen auf Impfungen bis hin zur Therapie von pädiatrischen Patienten mit Pneumonie und Sauer­stoff­bedarf.

So bieten sich als antivirale Therapien etwa neutralisierende monoklonale Antikörper oder eine Kurz­zeit­therapie über drei Tage mit Remdesivir in der frühen Phase einer SARS-CoV-2-Infektion etwa bei nicht geimpften pädiatrischen Patienten an. Bestehen eine Pneumonie und Sauerstoffbedarf und ist gegebenenfalls eine Atmungsunterstützung notwendig, können sie mit Steroiden behandelt werden.

Für die Therapie des Pediatric Inflammatory Multisystem Syndrome (PIMS) empfehlen die Autoren eine Kombination aus intravenös applizierten Immunglobulinen und Steroiden. Dabei gehen sie auf indivi­duelle Besonderheiten bei entsprechender Risikokonstellation sowie mögliche Intensivierungen der Behandlungen genauer ein.

Bei den Empfehlungen in der Stellungnahme handelt es um einen Expertenkonsens. Denn weiterhin fehlen kontrollierte Studien mit Kindern und Jugendlichen.

Die Verfasser rufen dazu auf, an den Surveys der Deutschen Gesellschaft für Pädiatrische Infektiologie (DGPI) zur Erfassung aller stationär behandelten Kinder mit COVID-19 und PIMS teilzunehmen. So kann die Datenlage bezüglich der Versorgung von Kindern und Jugendlichen in Deutschland verbessert wer­den.

Daten zur Epidemiologie, Erregerübertragung, der Basisdiagnostik und der Maßnahmen zur Infektions­prävention- und -kontrolle wurden aufgrund der sehr dynamischen Entwicklung des Pandemiegesche­hens herausgenommen und auf die Webseiten das Robert-Koch-Institut (RKI) verwiesen.

Die Stellungnahme ergänzt die aktuellen „Hinweise zu Erkennung, Diagnostik und Therapie von Patien­ten mit COVID-19“ des Ständigen Arbeitskreises der Kompetenz- und Behandlungszentren für Krank­heiten durch hochpathogene Erreger am RKI (STAKOB) um pädiatrische Aspekte.

Die aktualisierte Stellungnahme löst die ältere Version vom November 2020 ab. Zu den beteiligten Fachgesellschaften zählen neben der DGPI die Arbeitsgemeinschaft Pädiatrische Infektiologie (API), die Deutsche Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin (DGKJ), die Deutsche Gesellschaft für Pädiatrische Kardiologie und Angeborene Herzfehler (DGPK), die Gesellschaft für Pädiatrische Onkologie und Hämatologie (GPOH), die Gesellschaft für Kinder- und Jugendrheumatologie (GKJR), die Gesellschaft für pädiatrische Pneumologie (GPP) und die STAKOB.

aks

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