Ausland

+++ Ende der Isolationspflicht in England +++ Notstand in Italien läuft aus +++

  • Donnerstag, 24. Februar 2022
/Aldeca Productions, stock.adobe.com
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Berlin – In vielen Ländern der Welt spielt das Coronavirus SARS-CoV-2 eine Rolle. Die Coronalage in der Welt im Überblick. Heute: Die Lage in England, Italien und der Slowakei.

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Ende der Isolationspflicht in England

London – Coronainfizierte in England müssen sich von heute an nicht mehr isolieren. Damit sind alle Co­ronamaßnahmen in dem größten britischen Landesteil beendet. Mit dem Schritt passt Premierminister Boris Johnson den Umgang mit COVID-19 dem anderer Erkältungskrankheiten an.

Die Regierung setze darauf, dass sich Infizierte selbstverantwortlich verhielten und im Fall einer symp­tomatischen Erkrankung krank meldeten, sagte Johnson bei einer Pressekonferenz Anfang der Woche.

„Lassen Sie uns lernen, mit diesem Virus zu leben und uns und andere weiterhin schützen, ohne dass wir unsere Freiheiten einschränken“, so der Premier. Vom 1. April soll es zudem keine kostenlosen Tests mehr geben.

Experten zeigten sich besorgt. Eine Gruppe von Wissenschaftlern, die auch für das Beratungsgremium Sage arbeitet, warnte, das Ende von Isolationspflicht und frei verfügbaren Schnelltests könne zu „einer Rückkehr zu einem rapiden epidemischen Wachstum“ führen. Die Modellierer teilten mit, die Infektionen könnten dadurch um 25 bis 80 Prozent zunehmen.

Die Opposition warf Johnson vor, mit der Entscheidung vor allem Kritiker in der eigenen Partei ruhig­stell­en zu wollen. Überschattet wurde die Aufhebung der Isolationspflicht zudem von der Coronain­fek­tion der britischen Königin Elizabeth II.

Gesundheitspolitik ist im Vereinigten Königreich Sache der Regionalregierungen. Schottland, Wales und Nordirland hatten stets einen etwas vorsichtigeren Weg als der größte Landesteil England gewählt, für den die Zentralregierung in London entscheidet. In Schottland sollen fast alle Coronamaßnahmen am 21. März enden. Die Isolationspflicht für positiv Getestete soll aber vorerst bestehen bleiben.

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Italien beendet Corona-Notstand am 31. März

Rom – Gut zwei Jahre nach Ausbruch der Coronapandemie will Italien den nationalen Notstand am 31. März beenden. Diesen Plan der Regierung verkündete Ministerpräsident Mario Draghi gestern bei einer Rede in Florenz.

Von April an werden demnach viele Lockerungen angestrebt: Die weitreichende 2G-Pflicht in vielen Be­reichen etwa soll sukzessive abgeschafft werden, beginnend von Events im Freien wie Messen, Sportver­anstaltungen und Feiern. Die Maskenpflicht außerhalb von geschlossenen Räumen werde abgeschafft.

Die Schulen sollen darüber hinaus komplett geöffnet bleiben, es gibt keine Quarantänepflicht mehr für Kontaktpersonen. Außerdem müssen Schüler in den Klassenzimmern keine FFP2-Masken mehr tragen.

Etwa einen Monat nach dem Höhepunkt der Omikron-Welle wurden in Italien gestern rund 49.000 Neu­infektionen gezählt, 252 Menschen starben mit Corona. Fast 94 Prozent der Italiener über zwölf Jahren sind entweder mindestens einmal geimpft oder genesen.

Die pandemische Lage werde weiter intensiv kontrolliert, stellte der Ministerpräsident klar, um im Notfall intervenieren zu können. Nun sei aber das vorrangige Ziel, das Land wieder komplett zu öffnen.

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Slowakei hebt fast alle Corona-Beschränkungen auf

Bratislava – Die slowakische Regierung hat gestern weitere Lockerungen der Coronaregeln beschlossen. Mit Wirkung ab übermorgen sollen Sport- und Kulturveranstaltungen wieder ohne Nachweis einer Im­pfung oder eines negativen Coronatests zugänglich sein. Auch in der Gastronomie fällt der bisher ver­pflichtende 3G-Nachweis weg.

Aufrecht bleiben allerdings in manchen Bereichen Personenbeschränkungen sowie eine Maskenpflicht in Innenräumen und öffentlichen Verkehrsmitteln. Wenn kein Abstand von mindestens zwei Metern einge­hal­ten werden kann, ist auch bei Massenveranstaltungen im Freien eine FFP2-Maske zu tragen.

Von den 5,5 Millionen Einwohnern der Slowakei waren bis gestern nur 49,8 Prozent vollständig geimpft. Das ist eine der niedrigsten Impfquoten in der Europäischen Union. Die Regierung macht dafür „Desin­formationskampagnen“ verantwortlich, an denen sich neben Rechtsextremisten auch die beiden sozial­demokratischen Oppositionsparteien beteiligten.

Regierungschef Eduard Heger sagte: „Die früheren politischen Führer, die dieses Land jahrelang regier­ten, stehen in der ersten Reihe dieser Propaganda. Sie haben sich selbst nicht impfen lassen und tragen wesentlich zur Verunsicherung der Bevölkerung bei.“

dpa/afp/kna

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