Energiedichte Lebensmittel erhöhen das Krebsrisiko unabhängig vom BMI

Tucson – Nicht nur übergewichtige Menschen haben ein erhöhtes Risiko für bestimmte Tumoren. Auch normalgewichtige Personen, die sich ungesund ernähren, leben mit einem um zehn Prozent höheren Risiko für diese Krebsarten. Zu diesem Schluss kamen Forscher der University of Arizona in einer Beobachtungsstudie, die sie im Journal of the Academy of Nutrition and Dietetics veröffentlicht haben (2017; doi: 10.1016/j.jand.2017.06.010).
Untersucht wurden die Ernährungsgewohnheiten bei mehr als 92.000 Frauen nach der Menopause aus der Women's Health Initiative über einen Zeitraum von durchschnittlich 14,6 Jahren. Der Fokus lag dabei auf dem Konsum von energiedichten Lebensmitteln. Etwa acht bis zehn Jahren nach Beginn der Studie erkrankten einige Teilnehmerinnen an Krebs. Frauen, die mehr Lebensmittel mit einer höheren Energiedichte (dietary energy density, DED) aßen, erkrankten deutlich häufiger an Übergewicht-bedingten Krebsarten (siehe Kasten). Dabei verglichen die Forscher den DED-Konsum im obersten Quintil mit dem untersten Quintil. Der Body-Mass-Index (BMI) der Probandinnen spielte dabei keine Rolle.
Die Forscher gehen sogar davon aus, dass sich das erhöhte Krebsrisiko durch DED auf Frauen beschränkt, die zu Beginn der Studie normalgewichtig waren (BMI < 25). Eventuell bringe die hohe Energiedichte den Stoffwechsel bei Normalgewichtigen aus der Bahn, so die Vermutung. Einen kausalen Zusammenhang kann die Beobachtungsstudie jedoch nicht belegen.
„Allein die Kontrolle des Gewichts könnte Menschen somit nicht vor Übergewicht-bedingten Krebsarten schützen“, schlussfolgert Cynthia A. Thomson vom Mel and Enid Zuckerman College of Public Health an der University of Arizona. Alle Frauen könnten stattdessen unabhängig vom BMI von einer Ernährung mit weniger energiedichten Lebensmitteln profitieren. Dazu zählen beispielsweise Gemüse, Früchte oder Bohnen. Hingegen enthalten etwa Pizza und Hamburger mehr Kalorien pro Gramm.
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