Entführungsopfer in Nigeria ermordet
Paris – Dschihadisten im Nordosten Nigerias haben nach Angaben der Hilfsorganisation Aktion gegen den Hunger vier Geiseln hingerichtet. Die bewaffnete Gruppe habe die Geiseln am 18. Juli in ihre Gewalt gebracht, teilte die Organisation am vergangenen Freitag mit. Sie forderte die sofortige Freilassung des letzten noch lebenden Entführungsopfers.
Dschihadisten im nördlichsten nigerianischen Bundesstaat Borno hatten am 18. Juli sechs Menschen entführt, die humanitäre Güter in die krisengeschüttelte Region bringen wollten. Unter den Entführten waren eine Mitarbeiterin von Aktion gegen den Hunger, zwei Fahrer und drei Mitarbeiter des nigerianischen Gesundheitsministeriums. Eine der Geiseln war bereits im September ermordet worden.
Aktion gegen den Hunger forderte die sofortige Freilassung einer Mitarbeiterin, die sich noch immer in der Gewalt der Gruppe befinde. Nach der Entführung hatte Iswap, der Westafrika-Ableger der Terrorgruppe „Islamischer Staat“ und eine Splittergruppe der Extremistenmiliz Boko Haram, ein Video der Gruppe veröffentlicht.
Im Nordosten Nigerias gibt es seit zehn Jahren Kämpfe zwischen der Armee und mehreren islamistischen Gruppierungen. In dem Konflikt wurden laut einem aktuellen UN-Bericht rund 35.000 Menschen getötet, zwei Millionen weitere ergriffen die Flucht. Rund 7,1 Millionen Menschen sind in der Region auf humanitäre Hilfe angewiesen.
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