Entführtes Mitglied einer Hilfsorganisation in Nigeria getötet
Lagos – Ein in Nordnigeria verschlepptes Mitglied der internationalen Hilfsorganisation Action Against Hunger ist von seinen Entführern getötet worden. Die Organisation verurteilte die Tat heute aufs Schärfste und forderte die Freilassung weiterer Entführter.
Zwei Monate zuvor waren sechs nigerianische Mitarbeiter der Organisation – fünf Männer und eine Frau – nahe der Stadt Damasak im Bundesstaat Borno verschleppt worden. Danach hatten die Kämpfer von ISWAP, der Westafrika-Ableger des Islamischen Staates und eine Splittergruppe von Boko Haram, ein Video der Gruppe veröffentlicht.
Die ISWAP hatte schon im Vorjahr zwei Mitarbeiterinnen des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz (IKRK) verschleppt und getötet. Die Gruppe terrorisiert seit Jahren die Bevölkerung im Nordosten Nigerias und in angrenzenden Staaten. Bei Angriffen und Anschlägen der Gruppe wurden seit 2009 mindestens 20 000 Menschen getötet, rund zwei Millionen Menschen sind auf der Flucht vor der Gewalt.
Das nigerianische Militär hatte erst vergangene Woche das Büro von Action Against Hunger in Borno wegen des Vorwurfs der Unterstützung terroristischer Gruppen geschlossen. Die Hilfsorganisation liefere trotz mehrerer Warnungen Terrorgruppen wie Boko Haram Nahrung und Medizin, hatte ein Militärsprecher erklärt. Action Against Hunger wies die Vorwürfe zurück und erklärte, in Borno die Verletzlichsten der Bevölkerung zu versorgen – vor allem Frauen und Kinder.
Diskutieren Sie mit
Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.
Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.
Diskutieren Sie mit: