Politik

Entscheidung zu aut idem bei starken Schmerzmedikamenten soll bis Anfang August fallen

  • Dienstag, 9. Juli 2013

Berlin – Bis Anfang August sollen der GKV-Spitzenverband und die ABDA Bundesvereini­gung Deutscher Apothekerverbände eine Regelung zur Substitution bei starken Schmerzmitteln vorlegen. „Der politische Auftrag, im Sinne betroffener Patienten eine entsprechende Ausnahmeliste zu bilden, wird seit Anfang des Jahres offenbar vom GKV-Spitzenverband blockiert“, kritisiert die Deutsche Schmerzliga (DSL).

In einer seltenen fraktionsübergreifenden einstimmigen „Entschließung des Ausschusses für Gesundheit“ hätten Politiker die beiden Organisationen daher fraktionenübergreifend aufgefordert, die Entscheidung zur Nicht-Austauschbarkeit bis Anfang August vorzu­legen.

Die Hintergründe dafür, die Austauschpflicht bei starken Schmerzmedikamenten aufzu­heben, fasste der Präsident der DSL, Michael Überall, in einem Interview mit dem Deutschen Ärzteblatt zusammen: „Hintergrund ist, dass die Effektstärke verschiedener wirkstoffidentischer Fertigarzneimittel so unterschiedlich sein kann, dass auch bei identischem Einnahmeverhalten Über- oder Unterdosierungen drohen – und damit unerwünschte Nebenwirkungen“, sagte er.

Aus Sicht der Experten der Deutschen Gesellschaft für Schmerztherapie und der Deutschen Pharmazeutischen Gesellschaft seien die Unterschiede zum Beispiel für die Analgetika vom Opioid-Typ so groß, „dass jede Umstellung als Neueinstellung anzusehen ist und damit alle mit einer Neueinstellung auf einen entsprechenden Wirkstoff verbundenen Sicherheitsmaßnahmen notwendig sind“, so Überall.

Bereits vor rund einem Jahr hatte der Petitionsausschuss des Deutschen Bundestages sich einstimmig dafür ausgesprochen, starke Schmerzmittel von der Austauschpflicht auszunehmen. Passiert ist bisher „leider viel zu wenig“, so Überall im Deutschen Ärzteblatt. Jetzt hofft die DSL auf eine Regelung zum ersten August.

hil

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