Erfolgreiche Raucherentwöhnung im Krankenhaus
Nottingham – Ein Krankenhausaufenthalt ist ein guter Anlass, das Rauchen aufzugeben. Allein schaffen es die Wenigsten, doch mit Unterstützung eines persönlichen Trainers war in einer randomisierten Studie im Britischen Ärzteblatt (BMJ 2013;347:f4004) jeder Dritte auch vier Wochen nach der Entlassung aus der Klinik noch abstinent.
Am Nottingham City Hospital bekamen einige Raucher gleich am ersten Werktag nach der Aufnahme Besuch von einem „Cessation Practitioner“, der den Rauchern ein Antiraucher-Training vorschlug. Wenn sie einwilligten, erhielten sie eine duale Nikotinersatztherapie bestehend aus einem Pflaster mit verzögerter Freisetzung sowie Nikotinkaugummis, -spray oder -pastillen für die Dosis zwischendurch.
Nach dem Erstkontakt kam der persönliche Antirauchertrainer täglich zu Besuch, um die Teilnehmer zu motivieren. Nach der Entlassung aus der Klinik wurden die Patienten an einen ambulanten „Stop Smoking Service“ überwiesen.
Die intensive persönliche Beratung zahlte sich aus. Nach vier Wochen waren 38 Prozent der Teilnehmer abstinent, was nicht nur durch Befragung ermittelt, sondern durch einen Atemtest (auf Kohlenmonoxid) geprüft wurde. In einer Kontrollgruppe von Patienten, in der nur die üblichen Informationsmaterialien ausgeteilt wurden, schafften nur 17 Prozent den Absprung.
Die Abstinenz mit dem persönlichen Trainer in der Klinik war also doppelt so häufig erfolgreich, und Rachael Murray von der Universität Nottingham und Mitarbeiter errechnen eine für die wirtschaftliche Begründung des Projekts günstige Zahl von nur acht Patienten, die in das Programm aufgenommen werden müssten, um einem zusätzlichen zur Abstinenz zu verhelfen.
Diskutieren Sie mit
Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.
Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.
Diskutieren Sie mit: