Erfolgreiche Umsetzung der frühen Nutzenbewertung
Berlin – Auch Medizinprodukte künftig einer systematischen frühen Nutzenbewertung zu unterziehen – dies hält Jürgen Windeler, Leiter des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG), für dringend erforderlich, sieht aber derzeit kaum Chancen für eine entsprechende gesetzliche Regelung. Beim derzeitigen CE-Zertifizierungsverfahren werde zwar das Produkt als solches, aber nicht dessen Anwendung adäquat geprüft. „Dieses Problem tragen wir wie ein Mantra vor uns her. Aber die Resonanz ist dürftig“, sagte Windeler im Gespräch mit dem Deutschen Ärzteblatt.
Windeler zog insgesamt ein positives Fazit nach rund einem Jahr der praktischen Umsetzung der frühen Nutzenbewertung von neuen Arzneimitteln durch das IQWiG. Die Ergebnisse der Nutzenbewertung seien besser ausgefallen, als viele befürchtet hätten, und mit den meisten Arzneimittelherstellern habe sich mittlerweile eine gute Arbeitsatmosphäre entwickelt.
Aus der Politik gebe es klare Signale, dass man an dem Verfahren im Moment nichts ändern wolle, betonte Windeler. Als eine positive Folge der frühen Nutzenbewertung bezeichnete es Windeler, dass sich die Pharmahersteller mittlerweile fragten, ob es überhaupt noch Sinn mache, mit einer Scheininnovation auf den Markt zu gehen.
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