Ergotherapie bei Demenz erfolgreich

Köln - Ergotherapie hat positive Effekte bei mittlerer und schwerer Demenz. Sie verbessert die Lebensqualität und den Gemütszustand von Demenzkranken Das berichten Wissenschaftler im Health Technology Assessment-Bericht (HTA-Bericht) des Deutschen Instituts für Medizinische Dokumentation und Information (DIMDI).
Wichtig sei, dass die Therapiemaßnahmen an die jeweiligen Bedürfnisse des Patienten angepasst sind. Neben der Entlastung der Patienten und ihrer Angehörigen im alltäglichen Leben, kann die Ergotherapie dazu beitragen, dass Demenzkranke bis zu eineinhalb Jahre später ins Heim kommen. Zudem können dem HTA-Bericht zufolge gegebenenfalls Kosten eingespart werden, da die ergotherapeutischen Maßnahmen den medizinisch-pflegerischen Aufwand reduzieren.
Die Auswirkungen sind je nach Behandlungsverfahren unterschiedlich:
Kognitive Stimulation verzögert bei leichter bis mittlerer Demenz den geistigen Abbau und vermindert Verhaltensauffälligkeiten.
In allen drei Stadien der Demenz hilft die sensorische Stimulation für das Sozialverhalten und tägliche Aktivitäten.
In Kombination mit anderen Verfahren kann das Funktions- und Fertigkeitstraining Lebensqualität, Stimmung und Gesundheitszustand verbessern.
Obwohl die Autoren bemängeln, dass wenige Studien die verschiedenen Stadien der Demenz berücksichtigen und die Beobachtungszeiträume zu kurz sind, empfehlen sie die ergotherapeutischen Maßnahmen. Ziel sei es schließlich, eine relativ hohe Lebensqualität im Alltag zu erreichen und geistige Leistungsfähigkeit und Selbstständigkeit möglichst lange aufrechtzuhalten. Jedoch fordern sie weitere Untersuchungen, die sich vor allem im Bereich der unterschiedlichen Stadien der Demenz spezialisieren.
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