Erkrankungen an Hepatitis E fast verdreifacht

München – Die Zahl der Erkrankungen an der meldepflichtigen Hepatitis E hat sich in Deutschland von 2013 auf 2015 fast verdreifacht. Sie erhöhte sich mit Stand August 2016 von 459 gemeldeten Fällen (2013) auf 1.264 (2015). Das geht aus der Antwort der Bayerischen Staatsregierung auf einen Berichtsantrag der SPD-Abgeordneten von Florian von Brunn und Kathrin Sonnenholzner hervor. In Bayern stieg die Zahl von 36 (2013) auf 116 Fälle (2015).
Die Staatsregierung führt den Anstieg der Infektionen in der Antwort an die SPD-Abgeordneten „höchstwahrscheinlich“ auf eine „erhöhte Aufmerksamkeit der Ärzteschaft“ zurück. Für von Brunn reichen solche vagen Vermutungen nicht aus. „Diese Interpretation halte ich für hoch fahrlässig. Man darf so einen Anstieg nicht auf die leichte Schulter nehmen und versuchen, ihn mit schnell zusammengestrickten Hypothesen zu erklären“, sagte er.
Von Brunn forderte mehr Kontrollen in der Schweinemast. Darüber hinaus sei eine neue wissenschaftliche Untersuchung von Abwasser und Grundwasser in Bayern auf den Erreger notwendig. Das gelte insbesondere in Regionen, die von Intensivlandwirtschaft und Massentierhaltung geprägt seien. „Und es muss schnellstens ein praxistauglicher Lebensmitteltest verfügbar gemacht werden“, erklärte von Brunn.
Hepatitis-E-Viren finden sich vor allem in rohem oder wenig behandeltem Schweine- und Wildschweinfleisch, wie zum Beispiel Leberwurst. Besonders anfällig für die Lebererkrankung sind Menschen mit geschwächtem Immunsystem sowie Schwangere und ungeborene Kinder. Hygienemängel in der Schweinemast sind laut Robert-Koch-Institut eine große Gefahr bei Hepatitis E.
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