Politik

Erkrankungen an Hepatitis E fast verdreifacht

  • Mittwoch, 4. Januar 2017
Uploaded: 10.03.2016 18:39:58 by mis
Forderungen nach mehr Kontrollen in der Schweinemast werden laut /dpa

München – Die Zahl der Erkrankungen an der meldepflichtigen Hepatitis E hat sich in Deutschland von 2013 auf 2015 fast verdreifacht. Sie erhöhte sich mit Stand August 2016 von 459 gemeldeten Fällen (2013) auf 1.264 (2015). Das geht aus der Antwort der Bayerischen Staatsregierung auf einen Berichtsantrag der SPD-Abge­ord­ne­ten von Flo­ri­an von Brunn und Kathrin Sonnenholzner hervor. In Bayern stieg die Zahl von 36 (2013) auf 116 Fälle (2015).

Die Staatsregierung führt den Anstieg der Infektionen in der Antwort an die SPD-Abge­ord­ne­ten „höchstwahrscheinlich“ auf eine „erhöhte Aufmerksamkeit der Ärzteschaft“ zu­rück. Für von Brunn reichen solche vagen Vermutungen nicht aus. „Diese Interpretation halte ich für hoch fahrlässig. Man darf so einen Anstieg nicht auf die leichte Schulter neh­men und versuchen, ihn mit schnell zusammengestrickten Hypothesen zu erklären“, sagte er.

Von Brunn forderte mehr Kontrollen in der Schweinemast. Darüber hinaus sei eine neue wissenschaftliche Untersuchung von Abwasser und Grundwasser in Bayern auf den Er­re­ger notwendig. Das gelte insbesondere in Regionen, die von Intensiv­land­wirtschaft und Massentierhaltung geprägt seien. „Und es muss schnellstens ein praxis­tauglicher Le­bens­mitteltest verfügbar gemacht werden“, erklärte von Brunn.

Hepatitis-E-Viren finden sich vor allem in rohem oder wenig behandeltem Schweine- und Wild­schweinfleisch, wie zum Beispiel Leberwurst. Besonders anfällig für die Leberer­kran­kung sind Menschen mit geschwächtem Immunsystem sowie Schwangere und ungebore­ne Kinder. Hygienemängel in der Schweinemast sind laut Robert-Koch-Ins­ti­tut eine große Gefahr bei Hepatitis E.

EB/may

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