Ermittlungen gegen katholischen Krankenhauskonzern in Essen
Essen – Der katholische Essener Krankenhauskonzern Contilia hat Ärger mit der Steuerfahndung. Sie ermittelt einem Bericht des Manager Magazins zufolge gegen den Vorsitzenden der Geschäftsführung, Dirk Albrecht, und gegen Co-Geschäftsführer Jens Egert wegen des Verdachts auf Steuerhinterziehung.
Der Konzern solle Umsatzsteuer für Schönheitsoperationen wie Nasenkorrekturen und Brustvergrößerungen nicht korrekt an den Fiskus abgeführt haben. Es gehe um Operationen bei Privatpersonen und eine Summe im Millionenbereich.
Contilia verwaltet im Auftrag katholischer Gesellschafter sieben Krankenhäuser, 14 Seniorenheime und weitere Gesundheits- und Pflegeeinrichtungen im mittleren Ruhrgebiet. In den Häusern sind rund 7.000 Mitarbeiter beschäftigt.
Albrecht ist auch Vorsitzender des Katholischen Krankenhausverbands, der bundesweit die Interessen katholischer Krankenhäuser vertritt. Ein Sprecher des Konzerns bestätigte, dass es ein Steuerermittlungsverfahren gibt. Es stehe kurz vor dem Abschluss. Eine Steuerschuld von Contilia habe die Gesellschaft mittlerweile komplett beglichen.
Erste Hinweise erreichten die Behörde laut Manager Magazin im Rahmen eines Konflikts vor dem Arbeitsgericht Essen. Dort habe Contilia mit dem ehemaligen Chefarzt der ästhetischen Chirurgie um etwa zwei Millionen Euro gestritten.
Das Unternehmen wollte dem Bericht zufolge die Summe von seinem Ex-Arbeitnehmer einklagen, weil dieser bei der Abrechnung von Fettabsaugungen aus Sicht von Contilia zu wenig Geld an seinen damaligen Arbeitgeber abgeführt haben soll. Im Laufe der Verhandlung sei das heikle Thema der Umsatzsteuer zur Sprache gekommen und offenbar weiter zur Steuerfahndung gewandert.
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