Höhere Schäden durch Abrechnungsbetrug

Berlin – Die DAK-Gesundheit hat gestiegene finanzielle Schäden durch Abrechnungsbetrug bei Gesundheitsleistungen ermittelt. In den Jahren 2022 und 2023 summierten sich ungerechtfertigte Ausgaben deswegen bei ihr auf 17,66 Millionen Euro, wie aus einem neuen Bericht der Krankenkasse hervorgeht.
In den zwei Vorjahren 2020 und 2021 waren es demnach 12,1 Millionen Euro gewesen. Während der damaligen Coronakrise waren aber auch bestimmte Prüfvorgaben ausgesetzt. Konkret geht es etwa um Abrechnungen gar nicht erbrachter Leistungen, gefälschte Rezepte oder den Einsatz von Personal mit nicht vertragsgemäßer Qualifikation.
Am stärksten von Abrechnungsbetrug betroffen waren Leistungen in der Pflege zu Hause mit einer Schadenssumme von nun 4,6 Millionen Euro, wie der Bericht für die DAK ergab. Bei Arznei- und Verbandsmitteln waren es 4,5 Millionen Euro. Enthalten sind den Angaben zufolge jeweils auch Fälle, die nicht abschließend geklärt sind.
In den Jahren 2022 und 2023 zurückholen konnte die DAK demnach 12,5 Millionen Euro, die unanfechtbar gesichert wurden. Positiv wirke sich dabei auch eine stärkere Vernetzung mit anderen Krankenkassen aus, wodurch mehr Hinweise auf mögliche Betrugsfälle eingehen und verfolgt werden könnten.
„Nicht hinter jeder fehlerhaften Abrechnung steckt eine betrügerische Absicht“, sagte der Leiter der Stabsstelle Revision und Fehlverhaltensbekämpfung bei der Kasse, André Rutkis. „Es sind nur einige wenige Leistungserbringer, die durch Korruptionsversuche auffallen.“ Sie verursachten aber jedes Jahr Millionenschäden.
Der GKV-Spitzenverband macht sich bereits seit längerem auch für einen Einsatz künstlicher Intelligenz stark, um Fehlverhalten im Gesundheitswesen besser aufzuspüren.
Nach früheren Angaben belief sich der ermittelbare Schaden 2020 und 2021 bei den Krankenkassen auf 132 Millionen Euro, wovon weniger als die Hälfte zurückgeholt werden konnte. Die gesamten Leistungsausgaben der Kassen lagen 2021 bei 263 Milliarden Euro.
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