Ausland

Ernährung: WHO verlangt mehr Einsatz gegen schädliche Transfette

  • Mittwoch, 8. Dezember 2021
/monamakela.com, stock.adobe.com
/monamakela.com, stock.adobe.com

Genf – Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) will den Einsatz von industriell hergestellten Transfetten im Essen bis 2023 weltweit so weit wie möglich reduzieren. Aber mangels Gesetzgebung seien Milliar­den Menschen vor diesem „tödlichen Nahrungsbestandteil“ noch nicht geschützt, teilte die WHO gestern in Genf mit.

Die WHO verlangt gesetzliche Vorschriften mit Grenzwerten für Transfette. Die Europäische Union hat schon gehandelt: Dort dürfen Lebensmittel seit April 2021 nur noch höchstens zwei Gramm industriell hergestellte Transfette pro 100 Gramm Fett enthalten. Jene Transfette, die natürlicherweise in tierischen Produkten wie Milch und Fleisch vorkommen, sind von der Regelung ausgenommen.

Insgesamt gebe es inzwischen gute Vorschriften in gut 40 überwiegend reichen Ländern, so die WHO. Aber in den ärmsten Länder fehle die Regulierung. Zehn der 15 Länder mit dem geschätzt höchsten Ein­satz von Transfetten schützten ihre Bevölkerungen nicht ausreichend. Dazu gehören neben Ägypten, Mexiko und Südkorea auch Australien.

Transfette sind ungesättigte Fettsäuren, die bei der industriellen Teilhärtung von Pflanzenölen entstehen. Sie sind oft in Back- und Süßwaren sowie in Margarine oder Frittierfett enthalten. Wer viel davon zu sich nimmt, erhöht das „schlechte“ LDL-Cholesterin im Blut und senkt das „gute“ HDL-Cholesterin. Dadurch steigt das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Transfette zu eliminieren könne Menschenleben retten, so die WHO.

WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus verlangte mehr Anstrengungen der Regierungen: „Es liegt in unserer Reichweite, dass wir zum ersten Mal einen Risikofaktor für nicht übertragbare Krankheiten welt­weit eliminieren“, sagte er. „Alle Länder müssen nun handeln, um ihre Bevölkerungen vor diesem schäd­lichen und unnötigen Lebensmittelzusatzstoff zu schützen.“

dpa

Diskutieren Sie mit:

Diskutieren Sie mit

Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.

Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.

Es gibt noch keine Kommentare zu diesem Artikel.

Newsletter-Anmeldung

Informieren Sie sich täglich (montags bis freitags) per E-Mail über das aktuelle Geschehen aus der Gesundheitspolitik und der Medizin. Bestellen Sie den kostenfreien Newsletter des Deutschen Ärzteblattes.

Immer auf dem Laufenden sein, ohne Informationen hinterherzurennen: Newsletter Tagesaktuelle Nachrichten

Zur Anmeldung