Erneuter Vorstoß für ein Bundesgesundheitsamt

Freiburg – Baden-Württembergs Sozialminister Manne Lucha (Grüne) hat sich für eine Änderung am System der ehrenamtlich arbeitenden Ständigen Impfkommission (STIKO) ausgesprochen. Bereits im Oktober des vergangenen Jahres kam die Idee erstmals auf den Tisch. Damals von der Bundestagsabgeordnete Hilde Mattheis (SPD).
Sie sprach sich für eine stärkere Koordinierung beim Bund, etwa in Form eines neuen Bundesinstituts für öffentliche Gesundheit oder eines Bundesgesundheitsamtes 2.0, aus. Damit wären dann auch einheitlichere Vorgaben wie Maskenpflicht oder andere Schutzmaßnahmen möglich, so Mattheis damals.
„Ich hätte gerne ein Bundesgesundheitsamt mit breiter wissenschaftlicher Expertise. Und ich hätte gerne eine engere europäische Verzahnung“, sagte nun auch Lucha in der Badischen Zeitung. Er würde das nach der Bundestagswahl auch in Koalitionsverhandlungen einbringen. Die STIKO neige dazu, Entscheidungen der Europäischen Arzneimittelagentur (EMA) erstmal eher nicht gutzuheißen.
Über die Impfung von Kindern und Jugendlichen ab zwölf Jahren wird in Deutschland gerade gerungen – möglich ist sie bereits bei niedergelassenen Ärzten und in Impfzentren, allerdings hat die STIKO noch keine allgemeine Empfehlung dafür ausgesprochen.
Lucha: „Wir sind der Überzeugung, dass die Impfung für Jugendliche eine große Chance ist, und sind da auch selbstbewusster geworden.“ Man sehe, dass es mittlerweile in Kanada und den USA mehrere Millionen Impfungen von Jugendlichen gebe.
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