Ärzteschaft

Erste Patienten bekommen Alzheimermittel Lecanemab

  • Montag, 6. Oktober 2025
/Artur, stock.adobe.com
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Berlin – Seit gut einem Monat ist das Alzheimermedikament Lecanemab in Deutschland verfügbar – inzwischen haben erste Patientinnen und Patienten mit der Therapie begonnen. Es gebe Kliniken und Praxen, die bereits Infusionen verabreicht hätten, sagte die Präsidentin der Deutschen Hirnstiftung, Kathrin Reetz, der Deutschen Presse-Agentur. Auch an der Berliner Universitätsmedizin Charité ist Lecanemab nun im Einsatz, wie eine Sprecherin mitteilte.

Lecanemab ist ein neuartiges Alzheimermedikament, das seit dem 1. September 2025 in Deutschland offiziell auf dem Markt ist. Anders als bisherige Alzheimermedikamente behandelt der Antikörper nicht nur Symptome, sondern zielt auf zugrundeliegende Krankheitsprozesse ab.

Er kann bei einer kleinen Auswahl von Patienten den Verlauf der Krankheit im Frühstadium um einige Monate verzögern. Um Heilung oder Verbesserung geht es auch bei diesem Wirkstoff nicht, ein solches Mittel ist weiterhin nicht in Sicht. 

Da für eine Behandlung viele Kriterien zu beachten seien, müssten bei einigen interessierten Patienten zum Teil noch Befunde eingeholt oder nachgeholt werden, sagte Reetz, die das Zentrum für Demenz und Prävention Aachen leitet. „Das gilt insbesondere für die MRT-Bildgebung, die meist noch einmal vor Beginn der Behandlung mit Lecanemab durchgeführt werden muss.“ Hinzu komme, dass Lecanemab letztlich schneller verfügbar war als erwartet. „Daher läuft es an, aber aufgrund der Komplexität bedarf es einer sorgfältigen Prüfung, die die entsprechende Zeit benötigt.“ Lieferengpässe sind ihr bislang nicht bekannt.

Die EU-Kommission hat nach Lecanemab kürzlich auch das Medikament Donanemab mit ganz ähnlicher Wirkweise zugelassen. Bis Donanemab verfügbar ist, wird es voraussichtlich noch einige Monate dauern.

Von den geschätzt etwa 1,2 Millionen Alzheimererkrankten in Deutschland kommt Experten des Deutschen Zentrums für Neurodegenerative Erkrankungen (DZNE) zufolge letztlich nur ein sehr kleiner Teil für die neuen Therapien infrage.

dpa

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