Politik

Ethikrat-Chefin: Zeit der Verschwörungs­ideologen nicht vorbei

  • Montag, 22. Januar 2024
Alena Buyx /picture alliance, Bernd von Jutrczenka
Alena Buyx /picture alliance, Bernd von Jutrczenka

Osnabrück – Auch vier Jahre nach Meldung des ersten Falls von SARS-CoV-2 in Deutschland ist aus Sicht der Vorsitzenden des Deutschen Ethikrates die Zeit der Verschwörungsideologen nicht vorbei.

„Das setzt sich fort und ist mit dem Ende der Pandemie nicht erledigt“, sagte Alena Buyx im Interview der Neuen Osnabrücker Zeitung. „Mit der Coronakrise ging es los; jetzt sind es der Ukraine-Krieg bis hin zu Energie- und Klimakrise und den anderen Krisen, etwa die hohe Inflation, die wir derzeit noch so haben.“

In der Coronakrise ist laut Buyx deutlich geworden, dass es so etwas wie Wissenschaftsskepsis gebe und dass das Vertrauen in Regierungsinstitutionen und staatliche Stellen stark abgenommen habe.

Zwar existierten Spaltungsphänomene. „Das heißt aber nicht, dass der viel besprochene gesellschaftliche Zusammenhalt jetzt weg ist.“ Zwar hätten Verschwörungsunternehmer und Demokratieskeptiker die Krise gezielt für sich zu nutzen versucht; „aber die Antidemokraten sind trotzdem nur eine Minderheit geblieben“.

Auf die Frage, ob die Krise endgültig vorbei sei, sagt die Ethikrat-Chefin: „Die Leute, für die das empfohlen ist, sollten sich mal wieder impfen lassen.“ Für jene, die anfällig seien, sei die Infektion ja kein harmloser Schnup­fen. „Die Impfung hat uns, mit Verlaub, allen den Hintern gerettet“, ergänzte Buyx. „Das ist eine große Mensch­heitsleistung, dass das gelungen ist.“

Am 27. Januar 2020 hatte das Coronavirus erstmals offiziell die Bundesrepublik erreicht. Eineinhalb Monate später verhängte die damalige Bundesregierung um Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) die ersten Maß­nah­men, um das Virus einzudämmen. Der erste Coronalockdown trat am 22. März 2020 in Kraft und endete mit den ersten Lockerungen nach sieben Wochen am 4. Mai.

kna

Diskutieren Sie mit:

Diskutieren Sie mit

Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.

Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.

Es gibt noch keine Kommentare zu diesem Artikel.

Newsletter-Anmeldung

Informieren Sie sich täglich (montags bis freitags) per E-Mail über das aktuelle Geschehen aus der Gesundheitspolitik und der Medizin. Bestellen Sie den kostenfreien Newsletter des Deutschen Ärzteblattes.

Immer auf dem Laufenden sein, ohne Informationen hinterherzurennen: Newsletter Tagesaktuelle Nachrichten

Zur Anmeldung