Ethikrat kritisiert Babyklappen
Berlin/Köln – Der Deutsche Ethikrat sieht den Nutzen der erstmals vor zehn Jahren eingerichteten sogenannten Babyklappen skeptisch. Statistiken belegten, dass die Zahl der getöteten Babys seit Einführung der Klappen nicht zurückgegangen sei, sagte die stellvertretende Vorsitzende Christiane Woopen am Donnerstag im Deutschlandradio Kultur.
Daher seien andere Möglichkeiten, um Mütter in Not zu unterstützen, möglicherweise besser. Die Medizinerin forderte, anonyme Beratungsangebote auszubauen.
Die FDP-Familienexpertin Sibylle Laurischk sagte im Deutschlandfunk, es habe sich in den vergangenen zehn Jahren gezeigt, „dass Babyklappen nicht die Lösung sein können“. Zwar sei das Retten von Leben „oberstes Gebot“. Sie habe jedoch Zweifel, ob Babyklappen wirklich die Hilfe böten, die Frauen in Not bräuchten. Es müsse stattdessen Ansprechpartner geben, an die sich Frauen vertrauensvoll wenden könnten. In Hamburg wurde vor zehn Jahren bundesweit die erste Babyklappe eingerichtet.
Diskutieren Sie mit
Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.
Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.
Diskutieren Sie mit: