Ausland

EU-Arzneimittel­behörde warnt vor schwindender Wirkung von Coronamedikamenten

  • Montag, 12. Dezember 2022
/Christoph Burgstedt, stock.adobe.com
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Den Haag – Die EU-Arzneimittelbehörde EMA hat vor der schwindenden Wirksamkeit mehrerer Corona­medi­ka­mente auf Antikörperbasis gegen die jüngsten Subvarianten des Virus gewarnt. Labortests hätten gezeigt, dass die betroffenen Präparate „wenig wirksam bei der Neutralisierung der Omikronsubvarianten BA.4.6, BA.2.75.2 und XBB“ seien, erklärte die in Amsterdam ansässige Behörde am Freitag.

Sogenannte monoklonale Antikörper, die per Injektion oder Infusion im Krankenhaus verabreicht werden, ha­ben bisher dazu beigetragen, die Symptome von COVID-19 bei zahlreichen Risikopatienten oder im Kranken­haus behandelten Erkrankten abzumildern. Monoklonale Antikörper sind im Labor hergestellte Proteine, die dem Immunsystem beim Kampf gegen COVID-19 helfen.

Zu den wichtigsten Coronamedikamenten auf Antikörperbasis gehören Evusheld des britischen Pharma­her­stellers AstraZeneca, Ronapreve des französischen Konzerns Roche sowie das vom britischen Unternehmen GlaxoSmithKline und von der US-Firma Vir entwickelte Xevudy.

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hatte bereits im September empfohlen, Xevudy und Ronapreve nicht weiter zu verwenden, da sie gegen neue Varianten nicht mehr wirksam seien.

Die EMA erklärte nun, die Antikörper dieser Medikamente neutralisierten zudem „nicht signifikant die Stämme BQ.1 und BQ.1.1, von denen erwartet wird, dass sie in den kommenden Wochen zu den dominierenden Sub­varianten in der EU werden“.

Antivirale Medikamente wie Paxlovid von Pharmahersteller Pfizer dürften der EMA zufolge hingegen weiter­hin wirksam bleiben. Die EU-Mitgliedsstaaten sollten daher einen Vorrat für Hochrisikopatienten anlegen.

Das Coronavirus Sars-CoV-2 hat sich seit seinem Auftauchen in China Ende 2019 in zahlreichen Varianten weiterentwickelt. Während frühere „besorgniserregende Varianten“ wie Alpha und Delta schließlich abflauten, haben die Omikronvariante und seine Subtypen über das gesamte Jahr 2022 das Infektionsgeschehen domi­niert.

afp

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