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EU fördert Freiburger Forschung zu Entzündungen bei Herzinfarkt und Schlaganfall

  • Mittwoch, 16. Oktober 2019
/Axel Kock, stock.adobe.com
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Freiburg – Neuere Forschungen deuten darauf hin, dass chronische Entzündungsvor­gänge und das Immunsystem eine wichtige Rolle bei Herzinfarkt und Schlaganfall spielen könnten. Der Europäische Forschungsrats (ERC) der Europäischen Union fördert entsprechende Untersuchungen von Dennis Wolf, Oberarzt in der Klinik für Kardiologie und Angiologie I des Universitäts-Herzzentrums Freiburg, Bad Krozingen, jetzt mit 1,5 Millionen Euro.

Wolf untersucht in seinem Projekt T-Helferzellen des Immunsystems, die sich gegen einen Bestandteil des LDL-Cholesterinkomplexes richten, das körpereigene Protein ApoB-100. Diese T-Helferzellen bringen laut Wolf die Gefäßentzündung mit in Gang und heizen sie im Verlauf der Erkrankung weiter an.

„Man kann die Atherosklerose durchaus als teilweise Autoimmun-Erkrankung bezeichnen. Die bisherigen Therapien werden diesem Aspekt aber nicht gerecht“, sagte Wolf. Untersu­chungen an Versuchstieren zeigten, dass sich die krankhafte Immunantwort mit be­stimmten Impfstrategien günstig beeinflussen lasse.

„Diese sogenannten immunmodulatorischen Ansätze vermögen es, eine Untergruppe der T-Helferzellen, die einen schützenden Effekt ausüben, gezielt zu verstärken und zu aktivieren. Hier wird unser Team ansetzen“, erläuterte der Wissenschaftler. Außerdem wollen die Forscher an Testverfahren arbeiten, mit denen Patienten mit einem hohen immunologischen Risiko schon dann identifiziert werden können, wenn die Erkrankung noch nicht so weit fortgeschritten ist.

Bei dem fünf Jahre laufenden „ERC Starting Grant“ handelt es sich um die höchstdotierte Förderung für Nachwuchswissenschaftler in der Europäischen Union.

hil

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