Ausland

EU-Kommission lässt Impfstoff gegen gefährliches Tropenvirus zu

  • Montag, 1. Juli 2024
Asiatische Tigermücke (Aedes albopictus) /Mushy, stock.adobe.com
/Mushy, stock.adobe.com

Brüssel – Die Europäische Kommission lässt den ersten Impfstoff gegen von Mücken übertragene Chikung­unyaviren zu. Nationale Behörden müssten nun entscheiden, wer Zugang zu dem Impfstoff bekommen soll, teilte die Brüsseler Behörde kürzlich mit.

Die EU-Zulassung des Chikungunya-Impfstoffs ist für Erwachsene über 18 Jahre bestimmt. Sie wurde von den Mitgliedstaaten nach Bewertung durch die Europäische Arzneimittelagentur (EMA) einstimmig gebilligt. Es obliegt den nationalen Behörden in jedem Mitgliedstaat, unter Berücksichtigung der nationalen Situation und des Risikostatus zu entscheiden, wer Zugang zu dem Impfstoff hat.

Nach Angaben des Europäischen Zentrums für die Prävention und die Kontrolle von Krankheiten (ECDC) wurden im Jahr 2022 in Deutschland 16 Fälle des Chikungunyafiebers gemeldet.

Laut ECDC handelte es sich bei diesen Fällen aber nicht um sogenannte autochthone Übertragungen. Die In­fektion hat beispielsweise im Urlaub außerhalb der Europäischen Union (EU) stattgefunden und nicht durch eine in der EU lebende Mücke.

Im Zuge des Klimawandels haben sich nach Expertenangaben auch in Deutschland Populationen der Asiati­schen Tigermücke etabliert. Die Tiere können das Virus übertragen.

Eigentlich lebt diese Mückenart in den Tropen. Ein aktueller ECDC-Bericht bestätigt das Vorkommen der Aedes-albopictus-Mücke in 13 EU-Ländern, darunter Deutschland und beliebte Urlaubsländer wie Österreich, Frankreich, Italien und Spanien.

Nach Angaben des Auswärtigen Amts geht die Krankheit mit Fieber und Gelenkbeschwerden einher. Schwere Verläufe seien aber selten.

Insbesondere in tropischen und subtropischen Regionen Asiens, Afrikas und Lateinamerikas sei die Erkran­kung verbreitet. Betroffene spüren demnach grob eine Woche nach einem Stich plötzlich starke Gelenk­schmerzen an Händen und Füßen, begleitet von hohem Fieber und Hautausschlag.

Hinzukommen können Appetitlosigkeit, Übelkeit und Erbrechen. Todesfälle seien selten, die Genesung ziehe sich häufig über Monate und in seltenen Fällen auch über mehrere Jahre hin.

dpa

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