Ausland

EU-Kommission verbietet Fusion von Illumina und Grail

  • Dienstag, 6. September 2022
/Leigh Prather, stock.adobe.com
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Brüssel – Die Europäische Kommission hat die Übernahme des Krebstestentwicklers Grail durch das Biotech-Unternehmen Illumina verboten. Das teilte die EU-Kommission in Brüssel heute mit.

Eine Fusion der beiden US-Unternehmen hätte „die Auswahl auf dem aufstrebenden Markt für blutbasierte Krebsfrüherkennungstests reduziert“, hieß es zur Begründung. Grail entwickelt Krebstests auf Basis von ge­ne­tischer Sequenzierung, Illumina gehört zu den führenden Unternehmen im Bereich der genetischen Se­quen­zierung.

Illumina sei derzeit das einzige Unternehmen, das die Technologie der DNA-Sequenzierung für diese Art von Tests anbiete, erklärte die Brüsseler Behörde. Nach einer Fusion hätte Illumina Anreiz, Konkurrenten von Grail den Zugang zu dieser Technologie zu verwehren, teilte die Kommission mit.

Es sei wichtig, „den Wettbewerb zwischen Entwicklern von Krebsfrüherkennungstests“ zu bewahren, erklärte EU-Wettbewerbskommissarin Margrete Vestager. Da Illumina keine Maßnahmen vorgestellt habe, die diese „Bedenken“ ausgeräumt hätten, habe die Kommission die Übernahme von Grail untersagt.

Die beiden Unternehmen hatten im August vergangenen Jahres ihre Fusionspläne bekannt gegeben. In den USA hatte sich die Kartellbehörde FTC gegen die Übernahme ausgesprochen, die US-Justiz gab den beiden Unternehmen in der vergangenen Woche jedoch Recht.

Die Europäische Kommission als Wettbewerbshüterin der EU entscheidet über Fusionen mit erheblichen Auswirkungen auf den europäischen Markt, selbst wenn die beteiligten Unternehmen ihren Sitz nicht in der EU haben.

afp

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