EU-Kommission will mehr humanitäre Hilfe leisten

Brüssel – Angesichts der Coronapandemie will die EU-Kommission mehr und wirksamere humanitäre Hilfe leisten. Die EU soll auch direkt in Krisensituationen einschreiten – etwa um Lücken zu füllen, wenn ihre Mitgliedsstaaten oder Hilfsorganisationen vor Ort nur unzureichend helfen können.
Die Kommission stellte Vorschläge dazu gestern in Brüssel vor. Die 27 EU-Staaten und das EU-Parlament müssen nun noch eine gemeinsame Linie finden. Als Beispiel für Hilfe durch die EU nannte der für Krisenmanagement zuständige Kommissar Janez Lenarcic einen Einsatz im vergangenen Jahr.
Als der internationale Flugverkehr im ersten Coronalockdown zusammengebrochen sei, seien viele Regionen der Welt für Helfer nicht mehr erreichbar gewesen. Die EU habe mit ihren Mitgliedstaaten Flüge organisiert – etwa, um medizinisches Material in hilfsbedürftige Länder zu transportieren.
Der Bedarf an Hilfe sei so hoch wie nie zuvor, sagte Lenarcic. Gleichzeitig gebe es nicht genug Spender. Die Kommission will daher um mehr Geld für humanitäre Zwecke werben.
Die Europäische Union war nach eigenen Angaben im vergangenen Jahr mit einem Anteil von insgesamt 36 Prozent weltweit größter Geldgeber bei humanitärer Hilfe. Da es immer mehr Angriffe auf Zivilisten, Krankenhäuser und Schulen gebe, will die EU-Kommission außerdem Verletzungen des Völkerrechts bei Hilfseinsätzen besser überwachen.
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