Ausland

Von der Leyen, Harris und Ardern warnen vor Folgen der Pandemie für Frauenrechte

  • Dienstag, 9. März 2021
Ursula von der Leyen (vorne), Präsidentin der Europäischen Kommission, hört Kamala Harris (Bildschirm), Vizepräsidentin der USA, im Rahmen einer Diskussion des Europäischen Parlaments zum Internationalen Frauentag zu. /picture alliance, AP Pool, Francisco Seco
Ursula von der Leyen (vorne), Präsidentin der Europäischen Kommission, hört Kamala Harris (Bildschirm), Vizepräsidentin der USA, im Rahmen einer Diskussion des Europäischen Parlaments zum Internationalen Frauentag zu. /picture alliance, AP Pool, Francisco Seco

Brüssel – EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen, US-Vizepräsidentin Kamala Harris und Neu­seelands Premierministerin Jacinda Ardern haben vor den Folgen der Coronapandemie für Frauen­rechte weltweit gewarnt.

Von der Leyen unterstrich bei einer Rede zum Weltfrauentag gestern im Brüsseler EU-Parlament die Leis­tung von Frauen in der Pandemie. Zugleich würden diese jedoch stärker unter den Folgen leiden, erklär­ten Harris und Ardern jeweils in einer Videobotschaft an die Abgeordneten.

„Einfach gesagt funktioniert unsere Welt heute für Frauen noch nicht so, wie sie es sollte“, sagte Harris. Die Coronakrise habe dies noch einmal deutlich gemacht. „COVID-19 bedroht die Gesundheit, wirtschaft­liche Sicherheit und körperliche Sicherheit von Frauen überall“, warnte die US-Vizepräsidenten.

„Frauen stehen bei der Bekämpfung der COVID-19-Krise an vorderster Front“, unterstrich auch Premier­minis­terin Ardern. Denn Gesundheitsberufe würden weltweit mehrheitlich von Frauen ausgeübt. Zu­gleich sei­en Frauen im Laufe der Pandemie „in allen Ecken der Welt“ häufiger Opfer von Gewalt gewor­den. Die Neu­seeländerin sprach von einer Art „Schattenpandemie“ der häuslichen Gewalt.

Von der Leyen verwies auf ihre eigene Erfahrung im Laufe ihrer Politikerkarriere und auf dem Weg als erste Frau an die Spitze der EU-Kommission: „Frauen müssen doppelt so viel Arbeit für dasselbe Gehalt, dieselbe Anerkennung oder dieselbe Führungsposition wie ihre männlichen Kollegen leisten.“

Ihre Kommission habe sich deshalb der Gleichberechtigung zwischen Männern und Frauen verschrieben. Als konkretes Beispiel nannte sie ein vergangene Woche vorgeschlagenes EU-Gesetz gegen Unter­schie­de zwischen den Geschlechtern bei Beschäftigung und Gehältern. Die Kommission hatte zu diesem Zweck vorgeschlagen, Unternehmen zur Offenlegung der Lohnunterschiede zwischen Frauen und Männern zu verpflichtet.

„Ich möchte, dass Europa endlich ein Kontinent der Chancengleichheit für Männer und Frauen wird“, sagte von der Leyen weiter. „Ich weiß, dass wir so weit noch nicht sind.“

afp

Diskutieren Sie mit:

Diskutieren Sie mit

Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.

Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.

Es gibt noch keine Kommentare zu diesem Artikel.

Newsletter-Anmeldung

Informieren Sie sich täglich (montags bis freitags) per E-Mail über das aktuelle Geschehen aus der Gesundheitspolitik und der Medizin. Bestellen Sie den kostenfreien Newsletter des Deutschen Ärzteblattes.

Immer auf dem Laufenden sein, ohne Informationen hinterherzurennen: Newsletter Tagesaktuelle Nachrichten

Zur Anmeldung