Ausland

EU warnt vor Lockerung der Coronamaßnahmen vor Weihnachten

  • Mittwoch, 2. Dezember 2020
Die neue Chefin der Europäischen Arzneimittelbehörde (EMA), Emer Cooke. /picture alliance, KEYSTONE, Marital Trezzini
Die Chefin der Europäischen Arzneimittelbehörde (EMA), Emer Cooke. /picture alliance, KEYSTONE, Marital Trezzini

Brüssel – Die EU hat eindringlich vor Lockerungen der Coronaeinschränkungen vor und in den Weih­nachtsferien gewarnt. „Es ist nicht die Zeit, um die Maßnahmen zu lockern“, sagte die Chefin der EU-Krankheitsbekämpfungsbehörde ECDC, Andrea Ammon, heute bei einer Videokonferenz der EU-Gesund­heitsminister. Das Ansteckungsniveau mit dem Coronavirus sei weiterhin hoch, „und es könnte wieder schlimmer werden“.

Ammon gab den Gesundheitsministern einen Überblick über die Pandemielage in Europa. Demnach ge­hen die Ansteckungsraten insgesamt zurück, die Todeszahlen und die Auslastung der Intensivbetten sei aber weiterhin steigend. „Eine Reihe von Ländern scheint den Höhepunkt (der zweiten Coronawelle) er­reicht zu haben, aber nicht alle.“

Sie könne den Wunsch nach Lockerungen gut verstehen, sagte EU-Gesundheitskommissarin Stella Kyria­kides. Aber „wir sind nicht in derselben Situation wie vor dem Sommer“. Die Ansteckungszahlen seien insgesamt auf einem höheren Niveau und „Winter bedeutet mehr Verbreitung des Virus“. „Bis Impfstoffe großflächig verabreicht werden können“, sollten die Maßnahmen bestehen bleiben, „insbesondere über die anstehenden Ferien“, warnte Kyriakides.

Die Chefin der Europäischen Arzneimittelbehörde EMA, Emer Cook, bestätigte indes den Eingang von zwei Anträgen auf Zulassung von Coronaimpfstoffen. Das US-Unternehmen Moderna sowie die deutsche Firma Biontech gemeinsam mit ihrem US-Partner Pfizer haben demnach Anträge und finale Datensätze eingereicht mit dem Ziel, dass die EMA das Zulassungsverfahren ihrer Impfkandidaten abschließt.

Die EMA-Experten hätten in den vergangenen Monaten bereits große Datenmengen von vorläufigen Tests der Unternehmen analysiert, sagte Cook.

Positive Entscheidungen zur Zulassung der Impfmittel seien daher „innerhalb einiger Wochen“ denkbar. Der vorläufige Zeitplan sieht laut EMA-Chefin eine Sitzung am 29. Dezember für mögliches grünes Licht für den Biontech-Impfstoff und eine Sitzung am 12. Januar für Moderna vor.

afp

Diskutieren Sie mit:

Diskutieren Sie mit

Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.

Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.

Es gibt noch keine Kommentare zu diesem Artikel.

Newsletter-Anmeldung

Informieren Sie sich täglich (montags bis freitags) per E-Mail über das aktuelle Geschehen aus der Gesundheitspolitik und der Medizin. Bestellen Sie den kostenfreien Newsletter des Deutschen Ärzteblattes.

Immer auf dem Laufenden sein, ohne Informationen hinterherzurennen: Newsletter Tagesaktuelle Nachrichten

Zur Anmeldung