Facharzt für Schmerzmedizin gefordert
Frankfurt am Main/Freiburg – Die Deutsche Gesellschaft für Schmerzmedizin fordert in einem offenen Brief an Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) die Einführung eines Facharztes für Schmerzmedizin. „Chronische Schmerzen müssen als eigenständige Erkrankung diagnostiziert und therapiert werden. Dementsprechend müssen universitäre Lehrinhalte entwickelt und in der Weiterbildungsordnung umgesetzt werden“, begründet DGS-Präsident Gerhard Müller-Schwefe die Forderung der Fachgesellschaft.
Er spricht sich außerdem dafür aus, „bestehende Strukturen so zu verändern, dass es einerseits eine Bedarfsplanung für schmerzmedizinisch tätige Ärzte gibt und andererseits über den Gemeinsamen Bundesausschuss definiert wird, welche Kompetenzen Ärzte aufweisen müssen“. Die Schmerzmediziner fordern zudem, die Medikamentenausnahmeliste zum Austausch von Opioiden umzusetzen.
In Deutschland litten 15 Millionen Menschen unter chronischen Schmerzen, sagte Müller-Schwefe zu Beginn des „Deutschen Schmerz- und Palliativtages“ heute in Frankfurt am Main. Bisher scheitere die Behandlung der Patienten daran, dass komplexe Schmerzen von verschiedenen Fachärzten behandelt werden würden. Deren Kapazitäten reichten aber für die Vielzahl der Patienten nicht aus.
Der Schmerzmediziner Christof Müller-Busch, setzte sich in der Katholischen Akademie Freiburg für eine Ausweitung der Palliativmedizin ein. Trotz großer Fortschritte in der Schmerztherapie und der palliativen Betreuung von Schwerstkranken in den vergangenen Jahren müssten in Deutschland noch zu viele Patienten unter großen Schmerzen sterben. „Das könnte durch die Anwendung vielfach erprobter Behandlungstechniken verhindert werden.“
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