Ärzteschaft

Fachgesellschaft betont Bedeutung der Versorgungsforschung für die Altersmedizin

  • Freitag, 24. August 2018
/srisakorn, stock.adobe.com
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Berlin – Für mehr Versorgungsforschung in der Geriatrie hat sich der Direktor des Instituts für Biomedizin des Alterns an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, Cornel Sieber, ausgesprochen.

„In einer Gesellschaft des demografischen Wandels, wo die Versorgung für Betagte und Hochbetagte ein Topthema ist, brauchen wir wissenschaftliche Daten, um Versorgungs­strukturen gut planen und implementieren zu können“, erklärte Sieber in einem Interview der Deutschen Gesellschaft für Geriatrie (DGG).

Von 2005 bis 2008 war Sieber Präsident der DGG, für die Amtszeit 2017/2018 Präsident der Deutschen Gesellschaft für Innere Medizin. Er betonte, die Versorgungsforschung sei sehr kontextspezifisch. „Wir können also nicht einfach Ergebnisse aus anderen Ländern auf Deutschland übertragen, sondern müssen diese Daten selbst lokal erheben“, sagte er.

Die aus seiner Sicht wichtigsten Forschungsgebiete ergeben sich an den Schnittstellen rund um die Versorgung von multimorbiden Patienten im Akutkrankenhaus. „Bei der Einlieferung in die Notaufnahme entsteht häufig ein riesiger Informationsverlust“, erklärte er. Es sei zu klären, wie sich Krankenhaus und niedergelassene Haus- und Fachärzte besser absprechen könnten, um dies zu verhindern.

„Es folgt das Überleitungsmanagement bei der Entlassung. Viele dieser multimorbiden alten Menschen verlassen das Krankenhaus, wenn das akute Problem recht gut versorgt ist. Aber dann funktioniert die Nachsorge häufig nicht und die Patienten kommen rasch mit dem gleichen Problem wieder ins Krankenhaus“, so der Geriater. 

Auf die Frage, wo die Versorgungsforschung in Deutschland im internationalen Vergleich stehe, sagte er: „Wir sind im Vergleich zu anderen europäischen Ländern nicht sehr weit vorn. Aber wir sind auch nicht abgehängt.“ Grundsätzlich sei die Förderlandschaft für die Versorgungsforschung in der Geriatrie in Deutschland aber gut aufgestellt.

hil

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