Fachgesellschaft gibt Reisetipps für Diabetiker
Berlin – Diabetespatienten sollten sich auf den Sommerurlaub besonders vorbereiten. Das empfiehlt die Deutsche Diabetes Gesellschaft (DDG). Erhard Siegel, Präsident der DDG, rät Betroffenen, die zwei- bis dreifachen Menge des üblichen Bedarfs an Medikamenten und Zubehör mitzunehmen. Nötig sei außerdem ein mehrsprachiger Diabetikerausweis, um Probleme mit dem Zoll zu vermeiden. Weiter rät Siegel, beim Auswärtigen Amt oder bei einer reisemedizinischen Beratung zu erfragen, ob im Ausland alle notwendigen Medikamente verfügbar seien.
Insulin und Glukagon empfiehlt Siegel nicht bei hohen Temperaturen über 40 Grad zu lagern, da dies die Wirksamkeit der Medikamente beeinträchtigen könne. Auch Teststreifen und Blutzuckermessgeräte sollten vor der Sonne geschützt werden, erläutert Siegel. „Lassen Sie sich zudem von Ihrem Arzt attestieren, dass das Mitführen von Insulinspritzen notwendig ist“, ergänzt Andreas Fritsche, Pressesprecher der DDG.
Für die Reise selbst empfiehlt die DDG Zuckerkranken Traubenzucker und Glukosespritze griffbereit im Handgepäck mitführen. Dabei sei es ratsam, den Blutzucker alle drei Stunden zu messen und regelmäßig zu trinken. Auch den Wechsel in eine andere Zeitzone sollten Diabetespatienten beachten: Die Auswirkungen eines Jetlags könnten Betroffene leicht mit einer aufziehenden Unterzuckerung verwechseln. Bei solchen Zuständen müssten die Patienten unbedingt den Blutzucker kontrollieren.
Bei Reisen nach Westen sollten Diabetespatienten, die Insulin spritzen, mit zusätzlichen Mahlzeiten die Zeit bis zum Schlafengehen oder Abendessen überbrücken. Bei Reisen nach Osten hingegen könnten sie die Dosis des Mischinsulins zum Abendessen oder des Langzeitinsulins zum Schlafengehen leicht reduzieren.
„Bestimmen Sie unbedingt den Blutzucker am ersten Abend vor dem Schlafengehen. Die größte Gefahr einer Unterzuckerung besteht in der ersten Nacht“, so Fritsche.
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