Fachgesellschaft mahnt chronisch Nierenkranke trotz Impfung zur Vorsicht

Berlin – Die Deutsche Gesellschaft für Nephrologie (DGfN) hat geimpfte Nierenkranke davor gewarnt, Ansteckungsrisiken nach der SARS-CoV-2-Impfung zu unterschätzen. So hätten aktuelle Studien bei nierentransplantierten, immunsupprimierten Patienten deutlich verminderte Impfantworten gezeigt.
Dialysepatienten zeigten nach zweimaliger Impfung zwar eine bessere Immunantwort, sollten aber trotzdem vorsichtig bleiben, mahnt die Fachgesellschaft und appellierte an die Bevölkerung, durch eine hohe Impfrate zur erhofften Herdenimmunität beizutragen und auf diese Weise gefährdete Menschen besser zu schützen.
„Wir haben eine deutlich verminderte Impfantwort bei nierentransplantierten Patienten gesehen, so dass wahrscheinlich in dieser Hochrisikogruppe zusätzliche Boosterimpfungen erforderlich sind“, verwies Studienleiter Christian Hugo auf Ergebnisse der im Lancet veröffentlichten Untersuchung.
Weitere Erhebungen hätten gezeigt, dass die Verabreichung einer dritten Dosis des BNT162b2-Impfstoffs bei transplantierten Patienten die Impfantwort unerwartet deutlich verbesserte.
Die Deutsche Gesellschaft für Nephrologie und die Deutsche Transplantationsgesellschaft (DTG) stehen im Austausch mit der STIKO. Die Gesundheitsminister von Bund und Länder planen aktuell baldige Auffrischungsimpfungen für Risikogruppen.
„Vor einer möglichen Umsetzung müssen wir aufgrund der vorliegenden Daten insbesondere nierentransplantierte Patienten zur besonderen Vorsicht raten“, so die DGfN. Sie sollten im eigenen Interesse trotz vollständiger Impfung die Regeln des ‚social distancing‘ und die Hygieneregeln konsequent beibehalten.
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