Fachgesellschaft ruft zur Darmkrebsprävention auf

Berlin – In der Darmkrebsprävention sind noch nicht alle Möglichkeiten ausgeschöpft. Insbesondere jüngere Menschen mit familiär bedingtem Risiko sollten Präventionsangebote schon ab dem 30. Lebensjahr nutzen können. Darauf verweist die Deutsche Gesellschaft für Gastroenterologie, Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten (DGVS) anlässlich des Darmkrebsmonats März.
Der DGVS zufolge nehmen nur 20 Prozent der Berechtigten ab 50 Jahren die Vorsorgekoloskopie wahr. „Die gesetzliche Darmkrebsvorsorge ist ein Erfolgskonzept der Gastroenterologie, das dazu führt, dass die Zahl der Neuerkrankungen seit ihrer Einführung um 20 Prozent gesunken ist“, sagte Birgit Terjung, Ärztliche Direktorin der GFO Kliniken Bonn und Mediensprecherin der DGVS. Deshalb sei es bedeutsam, die Teilnahmerate bei der Darmkrebsvorsorge zu steigern.
Vor dem 50. Lebensjahr werden rund zehn Prozent der Darmkrebsfälle diagnostiziert. Mangels regelhafter Früherkennungsuntersuchungen ist die Erkrankung bei vielen Patienten dann schon weit fortgeschritten, berichtet die DGVS. Deshalb setzt sich die Gesellschaft dafür ein, dass Menschen, in deren Familien eine Häufung von Darmkrebsfällen vorliegt, die Vorsorge schon ab dem 30. Lebensjahr wahrnehmen können.
Terjung verwies darauf, dass der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) bereits damit beauftragt ist, eine Überführung des frühen Screenings in die Regelversorgung zu prüfen. „Die DGVS unterstützt dies und mahnt eine zeitnahe Umsetzung an“, sagte die DGVS-Mediensprecherin.
Nach Angaben der Gesellschaft können regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen bereits im jungen Alter vielfach lebensrettend sein. Dies hätten die Ergebnisse der FARKOR-Studie gezeigt. Menschen mit familiär bedingtem Risiko waren hierbei zu einem Darmkrebsscreening eingeladen worden.
„Mir und der DGVS ist es ein zentrales Anliegen, weiter auf Darmkrebs aufmerksam zu machen und zur Teilnahme an der Vorsorgeuntersuchung aufzurufen, aber auch die Politik dazu aufzufordern, die Vorsorge auf Menschen jüngerer Jahrgänge zügig auszuweiten, um die Vielzahl an Erkrankungen und Todesfällen weiter zu senken“, so Terjung.
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