Ärzteschaft

Fachgesellschaft will mehr Stellen in der Notfallmedizin

  • Mittwoch, 27. Mai 2020
/picture alliance, Jan Woitas
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Berlin – Die Deutsche Gesellschaft Interdisziplinäre Notfall- und Akutmedizin (DGINA) fordert mehr Personal für die Notfallmedizin und bessere Rahmenbedingungen. „Gerade die vergangenen Wochen der Coronapandemie haben gezeigt, wie wichtig eine gut auf­ge­stellte klinische Notfallmedizin mit klaren Strukturen und gut qualifizierten Mitarbei­tern für das Überleben unserer Notfallpatienten ist“, sagte DGINA-Präsident Martin Pin anlässlich des Emergency Medicine Day.

Dieser wird am 27. Mai europaweit von der „European Society for Emergency Medicine“ ausgerichtet. Unter dem Motto „Ask for more! – nurses, doctors, services“ wollen die Ini­tia­toren die Leistungen der Notfallmedizin in den Fokus rücken und auf den Mangel an not­fallmedizinischen Fachkräften und Strukturen aufmerksam machen.

Die DGINA mahnt an, mehr Fachkräfte für Notfallmedizin und Notfallpflege einzustellen und bestehende Personalempfehlungen der DGINA zu beachten. Zudem sollten diese besser vergütet werden. Außerdem muss laut Fachgesellschaft, die ärztliche Qualifikation im Sinne des Facharztes für Notfallmedizin weiter vorangebracht werden. „Wir brauchen Spezialisten, die in Notfall- und Akutversorgung ausgebildet sind“, betonte Pin.

Gestern hatte die Deutsche Gesellschaft für Internistische Intensivmedizin und Notfall­me­dizin (DGIIN) bereits die Arbeitsbedingungen in der Intensivpflege kritisiert. „Die Situ­ation ist teils grenzwertig und wir brauchen langfristige Verbesserungen der Rahmen­be­dingungen“, sagte Carsten Hermes, Sprecher der Sektion Pflege der DGIIN.

Die Notfallmedizin ist laut der Musterweiterbildungsordnung der Bundesärztekammer eine Zusatzweiterbildung. Sie umfasst eine Kursweiterbildung von 80 Stunden und an­schließend 50 Notarzteinsätze im öffentlichen Rettungsdienst, davon können bis zu 25 Einsätze im Rahmen eines standardisierten Simulationskurses erfolgen.

Voraussetzungen sind 24 Monate Weiterbildung in einem Gebiet der unmittelbaren Pa­tien­tenversorgung im stationären Bereich, davon sechs Monate in der Intensivmedizin oder in Anästhesiologie.

hil

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