Fachgesellschaften erfreut über Unterstützung von S3-Leitlinien

Berlin – S3-Leitlinien sollen künftig vom Innovationsfonds des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA) mit fünf Millionen Euro gefördert werden können, sofern für sie in der Versorgung ein besonderer Bedarf besteht. Das sieht ein Gesetzentwurf eines neuen Digitalisierungsgesetzes vor, das Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) vorgelegt hat. Die Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften (AWMF) ist hocherfreut.
Seit Jahren fordere man eine nachhaltige und unabhängige Finanzierung hochwertiger interdisziplinärer, evidenzbasierter Leitlinien, hieß es heute von der AWMF. Die jetzt im Gesetzentwurf vorgesehene Finanzierung über den Innovationsfonds bilde „endlich die notwendige Voraussetzung, um auch künftig methodisch solide und qualitativ hochwertige Leitlinien zu erstellen“.
„Wir sind außerordentlich froh, dass das Ministerium erkannt hat, welchen unverzichtbaren Wert Leitlinien für die Versorgungsqualität in Deutschland haben“, erklärte Rolf Kreienberg, Präsident der AWMF. Von der in Aussicht gestellten, unabhängigen Finanzierung von Leitlinien werde das gesamte Gesundheitssystem profitieren. „So werden wir auch künftig die internationalen Qualitätsstandards an hochwertige Leitlinien wahren können“, sagte Ina Kopp, Leiterin des AWMF-Instituts für Medizinisches Wissensmanagement.
Die AWMF hofft, dass der Referentenentwurf des Ministeriums – der vorsieht, dass der Innovationsfonds bis 2024 fortgeführt wird – rasch seinen Weg durch die Gesetzgebungsverfahren findet. Wie bereits im Koalitionsvertrag vorgesehen, sind dafür weitere 200 Millionen Euro in die Erforschung neuer Versorgungsformen und in die Versorgungsforschung vorgesehen.
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