Fachorganisationen warnen vor Solarienbesuchen gegen Vitamin-D-Mangel

Berlin – Nur ein Arzt sollte einen Vitamin-D-Mangel diagnostizieren und therapieren. Solarienbesuche, um einen vermeintlichen Mangel an Vitamin D in der kalten Jahreshälfte auszugleichen, sind nicht empfehlenswert. Zu diesem Ergebnis kommen 20 Fachorganisationen aus den Bereichen Strahlenschutz, Gesundheit, Risikobewertung, Medizin und Ernährung in einer gemeinsamen Empfehlung zum Thema Vitamin D. Dazu gehören die Deutsche Dermatologische Gesellschaft, der Deutsche Hausärzteverband, die Deutsche Gesellschaft für Kinder-und Jugendmedizin und das Robert Koch-Institut.
„Die gemeinsame Empfehlung ist ein Erfolg für die Verbraucher, die nun bei allen mit UV-Strahlung oder Vitamin D befassten Organisationen einheitliche Ratschläge finden“, sagte Thomas Jung, Leiter des Fachbereichs Strahlenschutz und Gesundheit im Bundesamt für Strahlenschutz (BfS). Das BfS hatte die unterschiedlichen Fachorganisationen an einen Tisch gebracht und mit Ihnen auf Basis der aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnisse über UV und Vitamin D die Empfehlung erarbeitet.
Für eine ausreichende Vitamin-D-Synthese genügt es danach, im Sommer Gesicht, Hände und Arme unbedeckt und ohne Sonnenschutz zwei- bis dreimal pro Woche der Hälfte der minimalen sonnenbrandwirksamen UV-Dosis (0,5 MED) auszusetzen, also der Hälfte der Zeit, in der man sonst ungeschützt einen Sonnenbrand bekommen würde. Beispielsweise bedeutet dies für Menschen mit Hauttyp II bei hohen sonnenbrandwirksamen UV-Bestrahlungsintensitäten (UV-Index 7) rein rechnerisch eine Bestrahlungszeit von circa zwölf Minuten. Es genügen also maßvolle Aufenthalte in der Sonne im Sommer, damit der Körper seinen Vorrat an Vitamin D auffüllen kann.
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