Fallzahlen in der ambulanten Versorgung zeigen nach oben

Berlin – Die Zahl der Behandlungsfälle in der ambulanten Versorgung lag im ersten Halbjahr 2024 mit 292,6 Millionen leicht über dem Niveau des Vorjahreszeitraumes. Das geht aus dem neuen Trendreport zur Entwicklung der vertragsärztlichen Leistungen des Zentralinstituts für die kassenärztliche Versorgung (Zi) hervor.
Danach sind die Fallzahlen in der vertragsärztlichen Versorgung gegenüber dem Vorjahreszeitraum mit 1,9 Millionen um 0,6 Prozent gestiegen. Im hausärztlichen Bereich lag das Plus bei 0,5 Prozent, bei den Fachärztinnen und Fachärzten bei 0,7 Prozent.
Ein deutliches Plus gab es demnach in der Neurologie (plus 6,8 Prozent), in der Kinder- und Jugendpsychiatrie und -psychotherapie (plus 6,8 Prozent) sowie in der Kinder- und Jugendmedizin (plus zwei Prozent) und in der Psychotherapie (plus 4,3 Prozent).
Insgesamt gab es von Januar bis Juni 2024 1,3 Millionen Videosprechstunden und damit 24 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Über das gesamte erste Halbjahr 2024 betrachtet, entfielen 47,4 Prozent von ihnen auf den hausärztlichen, 15,7 Prozent auf den fachärztlichen und 36,8 Prozent auf den psychotherapeutischen Versorgungsbereich.
Die Anzahl der telefonischen Beratungen ist im ersten Halbjahr 2024 mit 4,2 Millionen um 8,6 Prozent ebenfalls deutlich gestiegen.
Bei den Früherkennungsuntersuchungen zeigt sich ein uneinheitliches Bild: Während die Anzahl der Vorsorgeuntersuchungen bei Kindern um 4,9 Prozent auf 2,4 Millionen gesunken ist, stiegen die Fallzahlen beim Hautkrebsscreening weiterhin an. Hier sind 4,1 Millionen Behandlungen abgerechnet worden (plus 6,3 Prozent).
Ein Plus gab es auch bei der allgemeinen Gesundheitsuntersuchung (plus 14,4 Prozent). Aufwärts ging es auch bei den Früherkennungskoloskopien: Hier gab es im Betrachtungszeitraum einen Fallzahlanstieg um 4,8 Prozent. Die Anzahl der ambulanten Operationen hat in den ersten sechs Monaten des Jahres 2024 um 2,4 Prozent zugenommen. Insgesamt sind 2,5 Millionen ambulante Operationen abgerechnet worden.
„Rund 600 Millionen Behandlungsfälle Jahr für Jahr sprechen eine deutliche Sprache“, sagte der Zi-Vorstandsvorsitzende Dominik von Stillfried. Die mehr als 75 Millionen gesetzlich Versicherten können sich weiterhin auf die wohnortnahe medizinische Versorgung verlassen. Wichtig sei aber, Praxen die erforderlichen Mittel zur Verfügung zu stellen, um ihr Personal zu halten und mehr auszubilden, betonte er.
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