Fast jedes zweite bayerische Krankenhaus schreibt rote Zahlen

München – Die wirtschaftliche Situation der Krankenhäuser in Bayern ist weiterhin angespannt. 42 Prozent der Kliniken in dem Bundesland meldeten bei der Umfrage zum „Bayerischen Krankenhaustrend“ der Bayerischen Krankenhausgesellschaft (BKG) ein negatives Betriebsergebnis für das Jahr 2016.
Damit sind im fünften Jahr in Folge nahezu die Hälfte der Krankenhäuser in Bayern in den roten Zahlen. „Die jährlichen Steigerungen des Landesbasisfallwerts, also des Richtpreises, nach dem alle stationären Krankenhausleistungen abgerechnet werden, decken nach wie vor nicht die Kostensteigerungen im Krankenhaus“ sagte der BKG-Geschäftsführer Siegfried Hasenbein.
Auch für das laufende Jahr erwarten die Krankenhäuser keine Besserung: 44 Prozent befürchten laut Umfrage auch in diesem Jahr ein negatives Betriebsergebnis. 26 Prozent der Häuser hoffen darauf, positiv abzuschließen und 30 Prozent erwarten ein ausgeglichenes Ergebnis.
„Die mit der Krankenhausstrukturreform des letzten Jahres angekündigte wirtschaftliche Entlastung kommt bislang bei den Krankenhäusern nicht an“, kritisierte Hasenbein. Er forderte, insbesondere die jährlichen Gehaltssteigerungen der Mitarbeiter in den bayerischen Krankenhäusern müssten vollständig finanziert werden.
„Die wirtschaftlich prekäre Situation der Kliniken bleibt eine Dauerbelastung für die etwa 350 Krankenhäuser und ihre über 170.000 Beschäftigten in Bayern“, so das Fazit der BKG.
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