Finanzpolster der Krankenkassen lösen Empörung aus

Berlin – Mit Empörung haben die Kassenärztliche Vereinigung (KV) Hessen und auch die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) auf die weiter gestiegenen Finanzpolster der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) reagiert. Die KV Hessen forderte daher ein Ende der Budgetierung.
„Ein Überschuss von aktuell 21,7 Milliarden Euro bei den gesetzlichen Krankenkassen ist ein Schlag ins Gesicht jedes niedergelassenen Haus- und Facharztes in Hessen, der für seine Arbeit nach wie vor nur anteilig bezahlt wird“, sagten die Vorstandsvorsitzenden der KV Hessen, Frank Dastych und Eckhard Starke. Die Krankenkassen stellten zu wenig Geld zur Verfügung und horten gleichzeitig Beträge in Millionenhöhe.
Als niedergelassener Facharzt in Hessen müsse man derzeit mit einer Auszahlungsquote von teilweise nur 75 Prozent leben. Das bedeute, dass 25 Prozent der Leistungen ohne Vergütung erfolgten. Nun sei es an Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU), diesen „untragbaren Zustand“ endlich zu beenden.
Auch KBV-Chef Andreas Gassen hatte gestern betont, die Überschüsse der GKV gehöre in die Versorgung. „Die Kassen horten Milliardensummen, kommen aber für die Behandlung ihrer Versicherten in den Arztpraxen nicht in voller Höhe auf. Damit muss jetzt Schluss sein“, sagte er.
Wenn die Krankenkassen im ersten Schritt zumindest die Grund- und Versichertenpauschalen in voller Höhe bezahlen würden, wären viele der scheinbaren Probleme vom Tisch, die Spahn mit seinem kleinteiligen und bürokratischen Terminservice- und Versorgungsgesetz lösen wolle.
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