Folgekosten des Rauchens kommen Gesellschaft teuer zu stehen

Heidelberg – Raucher kosten die Gesellschaft fast dreimal so viel wie bislang angenommen. Darauf hat das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ) hingewiesen. Aktuellen Berechnungen zufolge liegen die direkten Kosten des Rauchens bei 25,41 Milliarden Euro. 2007 hatte eine ähnliche Analyse die entsprechenden Ausgaben noch mit rund 8,7 Milliarden Euro beziffert. Rechne man die indirekten Kosten in Höhe von 53,68 Milliarden Euro hinzu, schlagen die Ausgaben aufgrund von Nikotinkonsum mit fast 80 Milliarden Euro zu Buche, so das DKFZ.
Den größten Teil der direkten Kosten macht mit 22,76 Milliarden die Behandlung von Folgeerkrankungen des Rauchens aus. Aber auch gesundheitliche Schäden durch Passivrauchen kommen die Gesellschaft teuer zu stehen: 1,2 Milliarden Euro geben die Krankenkassen jährlich für die Behandlung der Ehepartnern und Kindern von Rauchern aus. Bei den indirekten Kosten verursachen vor allem verkürzte Lebensdauer, krankheitsbedingte Arbeitsunfähigkeit sowie unfreiwilliger Arbeitslosigkeit hohe Produktionsausfälle.
„Die Zahlen belegen die dringende gesundheitspolitische Notwendigkeit den Tabakkonsum zu senken“, forderte das DKFZ. Es plädierte dafür, die Tabaksteuer deutlich zu erhöhen und weitere Maßnahmen wie ein umfassendes Tabakwerbeverbot sowie einen umfänglichen Nichtraucherschutz umzusetzen.
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