Passivrauchen kann schwere Asthmaanfälle bei Kindern auslösen

Rochester – Eltern gefährden durch Rauchen die Gesundheit asthmakranker Kinder. Zu den Folgen gehört laut einer Meta-Analyse in den Annals of Allergy, Asthma & Immunology (2015; doi: 10.1016/j.anai.2015.08.005) eine erhöhte Rate von Exazerbationen, die Krankenhausaufenthalte erforderlich machen.
Frühere Untersuchungen haben bereits gezeigt, dass Passivrauchen die Häufigkeit von Asthmaerkrankungen in Familien erhöht, die Symptome verstärkt und die medikamentöse Kontrolle der Erkrankung erschwert. Dennoch gibt es immer noch Eltern von asthmakranken Kindern, die das Rauchen nicht aufgeben wollen. Die jetzt von Avni Joshi von der Mayo Clinic in Rochester vorgelegte Meta-Analyse enthält eine erneute Mahnung und Warnung. Der Pädiater kommt aufgrund einer Analyse von 25 Studien mit mehr als 450.000 Kindern, die über 7,6 Jahre nachbeobachtet wurden, zu dem Ergebnis, dass Passivrauchen auch mit einer erhöhten Rate von Asthma-Anfällen verbunden ist, die die Notfallaufnahme erforderlich machen. Die Odds Ratio betrug 1,66 und war mit einem 95-Prozent-Konfidenzintervall von 1,02 bis 2,69 statistisch signifikant.
Die Hospitalisierungen haben nicht nur zur Folge, dass die Kinder in der Schule fehlen. Auch bei den Eltern steigen die Fehlzeiten am Arbeitsplatz. Eltern, so der Tenor, erleiden dadurch finanzielle Einbußen, die sie vermeiden könnten, wenn sie das Rauchen der Gesundheit ihrer Kinder zuliebe aufgeben.
Weitere Ergebnisse der Meta-Analyse war eine erhöhte Rate von typischen Asthma-Symptomen (die in der Regel die Eltern stressen). Die Odds Ratio betrug hier 1,32 (1,24-1,41). Auch ein Einfluss des Passivrauchens auf die Lungenfunktion (FEV1/FVC-Ratio) der Kinder ließ sich nachweisen.
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