Forscher stellen App für Parkinsonfrüherkennung bereit
Dresden – Mithilfe einer App können nach Angaben von Forschern erste Anzeichen einer Parkinsonerkrankung künftig früher auffallen. Die „iprognosis“ checkt Werte zu Bewegungsmustern und Sprachqualitäten des Nutzers, informiert bei Auffälligkeiten und bietet Kontakte zu Spezialisten an, wie das Universitätsklinikum Dresden heute mitteilte. Die Neurologen hoffen darauf, dass sich Betroffene wesentlich früher als bisher einem Arzt vorstellen.
Bisher wird nach Angaben der Dresdner Forscher die neben Alzheimer wichtigste neurodegenerative Erkrankung meist erst diagnostiziert, wenn der Abbau der betroffenen Nervenzellen in der „Schwarzen Substanz“ des Gehirns, die den Botenstoff Dopamin produziert, schon weit fortgeschritten ist. Wenn Betroffene wegen Händezittern, steifer Muskeln und Gehproblemen zum Arzt gehen, sind den Angaben zufolge meist schon 60 bis 80 Prozent der bei Parkinson betroffenen Nervenzellen abgebaut.
Die „iPrognosis“-App soll helfen, vorangehende Symptome wie nachlassenden Geruchssinn, Stimmungsschwankungen oder Schlafstörungen zu erkennen. Sie wurde als internationales Forschungsprojekt entwickelt, steht ab Dienstag zur Verfügung und ist für gesunden Menschen ab 40 Jahren geeignet. Nach Angaben von Neurologen der Uniklinik Leipzig, die den Kongress der deutschen Neurologen im September vorbereiten, leiden rund 300.000 Menschen bundesweit an Parkinson. Die Ursachen werden weltweit ebenso erforscht wie wirksame Therapien.
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